bannermittext4


Mi., 29.10.14

Für heute hat N mal wieder eine Führung im Six Mile Slough in Ft. Myers geplant, weil's so schön ist. Kostenlose Führung bis November jeden Mittwoch um 9.30 Uhr, ab November täglich. M meinte gestern Abend noch, dass wir dann spätestens um halb 8 Uhr aufstehen müssten, von wegen Frühstück, Duschen und 30 Min Fahrt. Jetzt ratet mal, wer von uns Vieren als Einziger nicht um halb Acht aufgestanden ist. Augen roll.

Fußbekleidung der Wahl heute mal ausnahmsweise nicht Flip-Flops, auch wenn der bisher notorische Flip-Flop Verweigerer über Nacht auf Hawaii ein Flip-Flop Fan geworden ist. Im Slough gibt es wilde Tiere! Alligatoren! N & M sind aber safe, sie haben Turnschuhe an. Sunny und ich sind uns allerdings da nicht so sicher. Wir diskutieren, ob die neuen knallpinken Turnschuhe von N nicht eventuell Alligatoren sogar zu unbedachten Handlungen provozieren könnten. Na, wir werden sehen.

Pünktlich kurz vor halb Zehn sind wir da. N kämpft etwas mit dem Parkscheinautomaten. Erst will er keine Scheine, dann auch die Kreditkarte nicht. Bis sie die nächste Karte aus der Tasche gekramt hat, ist die Eingabe auf dem Display wieder im Startmenu. "&%§$&"§$". Also, alles wieder neu eintippen. Glücklicherweise akzeptiert die Kiste jetzt wenigstens diese Karte. Die Herrschaft der Maschinen ist längst in vollem Gange. Dumm nur, dass sich hinter N mittlerweile eine längere menschliche Boa constrictor gebildet hat. Peinlich. Und mehrfachem "Sorry", geht sie wieder zum Auto, um den Schein des Anstoßes ordnungsgemäß zu platzieren. Wenn der Aufwand, ihn zu erhalten schon so groß war, dann soll er auch wenigstens ordentlich liegen.

Am Treffpunkt für die Tour stehen 3 weitere Leute herum. Gegen 20 vor Zehn fragen uns zwei Mädels, ob wir glauben, dass die Tour schon genug Leute zusammen hatte und daher früher gestartet sei. Hier herrscht nämlich eine 20 Personen Grenze und das first come, first serve Prinzip. N verneint die Frage und ergänzt, dass in der Vergangenheit nie so viele Leute da waren. Außerdem schienen ihr dafür bei ihrer Ankunft nicht genug Autos auf dem Parkplatz gewesen zu sein. Die beiden wollen offenbar aber nicht weiter warten und ziehen auf eigene Faust los. M geht zum Infocenter, um nachzufragen, was los sei und kommt mit der Leiterin der Institution zurück, die sich entschuldigt, der eigentliche Tourguide hat offenbar einen familiären Notfall und sei ausgefallen. Dafür würde sie stattdessen die Tour übernehmen. Sehr gerne. Mittlerweile sind noch drei ältere Herrschaften aus Chicago dazugekommen und wir ziehen dann endlich mit 7 Mann plus Guide kurz vor 10 Uhr los.

Am großen Teich treffen wir auf einen der freiwilligen Mitarbeiter des Six Mile Slough. Die Anlagenverwaltungsleitungs-Dame hat vermutlich noch einen an den Himalaya grenzenden Stapel Verwaltungspapiere auf ihrem Schreibtisch. Daher nutzt sie flink die Gelegenheit, die sich ihr hier bietet und übergibt uns mit ein paar warmen Worten an den Herrn fortgeschrittenen Alters. Na der hatte sich seinen Vormittag vermutlich auch anders vorgestellt. Dennoch scheint er Spaß daran zu haben, denn er bringt uns zwei Stunden lang das Getier und Gepflanze des Sloughs näher.

IMG 0337

IMG 1392

IMG 1394

IMG 1405

IMG 1408

IMG 1412

IMG 1413

Zum ersten Mal, bei unserem mittlerweile glaube ich vierten Besuch hier, liegt hier auf der Insel kein Alligator an der gleichen Stelle. Offenbar war unsere Vermutung, der sei künstlich, unbegründet.

IMG 1415

IMG 1420

IMG 1423

Diese Löcher in der Borke macht der Yellowbellied Sapsucker, erfahren wir.

IMG 1425

Neben der Eidechse findet sich Resurrection Fern.

IMG 1427

Wir wurden einander leider nicht vorgestellt.

IMG 1430

IMG 1432

IMG 1435

Eine besondere Überraschung für den etwas holprigen Auftakt der Führung bekommen wir auch noch geboten. Direkt neben dem Boardwalk liegt eine Alligatordame mit Baby-Alligatoren. Das sehen wir erst zum zweiten Mal.

IMG 1397

IMG 1398

IMG 1404

IMG 1407

IMG 1410

Unterwegs sehen wir noch ein Alligatorennest direkt am Boardwalk. Dazu meint der Guide, dass sie diesen Teil des Weges eigentlich zum Schutz hätten absperren müssen. Nicht zum Schutz des Alligators und des Nestes, wie man annehmen könnte, sondern zum Schutz der Gäste.

IMG 1414

So sieht ein Nest aus, oben im Bild ist die Kehrseite der Alligatorenmama zu sehen.

Auf dem Rückweg zum Wagen entspinnt sich der folgende Dialog.

N: "Hm, wollen wir noch woanders hin?"

M: "Können wir gerne machen."

N: "Manatee Park?"

M: "Gerne."

N: "$%/&%$§, ich hab die Adresse nicht mit und unser Fräulein Rottenmeier meint, sie kenne den Park nicht."

M: "Ich würd gerne heute Hamburg gegen Bayern sehen."

N: (???? Irgendwie nimmt das Gespräch eine unerwartete Wendung. Fehlt da nicht auch der Begriff BVB in der Aussage?) "Hmpf."

M: "Das hatten wir gestern besprochen."

N: "Hmpf."

M: "Oder mit wem habe ich darüber gesprochen?"

N: (Ist die spontane Katzenamnesie, die unsere Katzen immer direkt nach dem Essen befällt, eigentlich ansteckend für Menschen? Wenn wir jetzt eh schon auf dem Rückweg sind, also dann, also dann könnte man doch eigentlich...) "Lass uns doch noch eben etwas Brot und Wurst für's Frühstück holen, es sind nur noch 3 Scheiben Brot da. Und Champagner brauchen wir für morgen auch noch fürs Geburtstagsfrühstück."

Was kann man(n) dazu noch sagen?

Kleine Semantik der von den Protagonisten häufig benutzen Zeitbeschreibungen. "Eben" von N entspricht in etwa dem "sofort" von M, in beiden Fällen handelt es sich um geologische Zeiträume.

Beim Walmart können wir noch Zeuge diese Begebenheit werden.

N: "Uh, mein Knie hat gerade fies geknackt, ah Waschmittel!"

N stoppt unvermittelt und biegt in den rechten Gang ein, M bleibt verwirrt, sprachlos (keine Ahnung) zurück.

N: "Das Waschmittel, was noch im Haus war, ist doch fast leer."

Redet sie jetzt mit uns oder mit sich selber? Kurz darauf kommt sie mit einer Flasche Oxidol zurück.

M: "Sind Frauen wirklich so?"

N und Sunny schauen verwirrt, was will er?

M: "Na gerade noch schmerzt das Knie und plötzlich "Ah Waschmittel" und alles ist vergessen?"

N: (verständnislos) "Aber das Knacken hat doch gar nicht wehgetan, weh tut es doch die ganze Zeit und wir brauchen doch sowieso noch Waschmittel."

Ein paar Minuten später erfährt das Gespräch an der Kasse eine unvermittelte einseitige Fortsetzung.

N: "Hast du gesehen, was das Waschmittel kostet? Einen Dollar für 10 Wäschen, das ist doch günstig, oder?"

Extremes Augenrollen bei den männlichen Teilnehmern der Reisegruppe.

Auf dem Weg nach Hause, vor uns eine Absperrung.

M: "Ich hoffe wir müssen nicht länger gerade aus."

Navi: "Doch!"

M: "Mist und nun?"

M: "Ah, detour."

M: "Hier lang? Ja."

M: "Nein!"

M: "Doch."

N und wir halten uns aus diesem sehr einseitigen Gespräch dezent heraus. Wer sagt denn eigentlich, dass man in Florida nicht offroad fahren kann. Das geht sogar mitten in der Stadt.

IMG 0341

M: "Wie viele Margaritas wollen wir denn eigentlich am Montag trinken"

(Kurze Anmerkung des Autors: Montag kommt Besuch zum Abendessen.)

N: "Ich dachte eine pro Person."

M: "Aber wenn sie gerne mehr hätten? Dann reicht der Tequila nicht."

(Hier nochmal der Autor: Ist da wer auf den Geschmack gekommen oder was soll die Frage?)

N: "Stimmt. Für vier große Gläser braucht man fast eine halbe Flasche."

IMG 1450

Mehr braucht man nicht für eine prima Margarita. Zur Not geht es auch ohne Bären.

Walmart ist zwar gut für Brot etc. aber nun mal nicht für Champagner und Tequila, deshalb bringen N & M erst Mal ihre Walmart-Schätze ins Haus und fahren dann noch "eben" zu Publix.

N: "Wo wir doch schon mal hier sind könnten wir doch auch gleich die Zutaten für morgen mitbringen."

(Hier noch mal der Autor: frischer Lachs ist eben am besten beim Publix zu bekommen.)

N: "Wie zum Teufel heißt eigentlich Kerbel auf Englisch?"

Bin ich kochender Altphilologe?

Deja vu. N verzieht sich wieder an den Pool und M widmet sich erneut dem DFB-Pokal, aber einen Unterschied gibt es: Heute hat er auch noch zusätzlich die Sport 1 FM App an. Input overload.

Natürlich darf auch heute die obligatorische Dock time nicht fehlen. Hab ich die springenden Fische eigentlich schon erwähnt? Und die, verglichen mit den anderen Häusern, vielen Boote, die hier vorbeifahren?

Heute auf der heimischen Speisekarte: Marinated Sirloin Steak with marinated Squash and BBQ Mashed Potatoes. Wer sich für das Marinadenrezept interessiert: siehe Ende des Reiseberichts Florida 2011. Dass die Marinade lecker ist, das wissen wir ja schon, aber der Kartoffelpüree mit Cheddar, Pfeffer und BBQ Sauce ist auch einfach klasse.

Kommentar des Tages kommt heute von M: "Ich hab übrigens Udo Jürgens abgearbeitet." Ihr wisst schon was er meint, nicht wahr?

Sonnig, ein paar Wolken, 31 °C, 41 Meilen

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.