Partiell pünktlich beendet N am Freitag den Arbeitstag... nur 1,5 h zu spät. Gut, dass Sie einen Friseurtermin um halb Vier gebucht hat, denn da MUSS sie spätestens um kurz nach Drei aufhören zu arbeiten. Triple F (Frisur, Finger und Füße) urlaubsfertig gemacht, ist sie gegen 18 Uhr zurück und macht sich an den letzten Schliff des Kofferinhaltes. Der vermaledeite wasserdichte Bag ist leider partout nicht auffindbar, und dabei ist der knallgelb, soll heißen: maximal auffällig. Egal, dann eben ohne. 

USA Florida 2025 oder Bears love dandelions on Tripline



Samstag, 25.10.25 / DUS - Cape Coral

Es kratzt an der Schlafzimmertür. Es ist 5:45 Uhr – verdammt. N hatte die Tür schließen müssen, da die kätzische Jugend gegen Mitternacht meinte, es sei eine großartige Idee, genau jetzt mit dem Spielen zu beginnen – quer über das Bett. Dummerweise versuchte N, in eben diesem Bett zu schlafen. Also folglich: Rauswurf und Tür zu. Es kratzt immer noch. N ruft laut nach Dylan, er solle damit aufhören. Es kratzt weiter. Mist. N steht auf, öffnet die Tür und … oh, du bist es, Della.

Da jetzt ohnehin alle wach sind und der Wecker um 6:30 Uhr klingelt, nutzt N die Zeit, um die Spülmaschine auszuräumen, die Kaffeemaschine zu säubern (nachdem sie einen Kaffee gezogen hat!) und dann mit dem restlichen Quark aus dem Kühlschrank und dem Kaffee in Ruhe die Zeitung zu lesen. Mehr oder weniger in Ruhe – wenn man davon absieht, dass Dylan sehr energisch um Aufmerksamkeit bittet und ständig Ns Hand mit dem Handy anschubst. Ach ja, die lieben Kleinen.

Samstagmorgen. Die Autobahn ist leer, wie schön. Im Radio wird über einen Tag der offenen Tür in einer JVA berichtet – jetzt haben wir einige Fragen dazu... Kurz nach 8 Uhr sind wir im Parkhaus 5 am Flughafen. Hier ist mittlerweile auch die Kennzeichenerkennung für die Reservierung aktiviert – prima, das erspart das lästige Gewurschtel mit dem QR-Code auf dem Handy. Irgendwie konnte man es dem Lesegerät ja nie recht machen: zu nah, zu weit, zu dunkel, falscher Winkel – irgendwas war ja immer.

Der Skytrain zum Flughafenbahnhof kommt just in dem Moment, als wir ankommen – läuft. Der Zug zum Hauptbahnhof kommt nicht. Hmpf. DB. Nur gut, dass wir so früh hier sind. N kauft ein Eezy-Ticket.

Samstagmorgens in der S-Bahn... nix los.

Düsseldorf Hbf. – der Zug nach Frankfurt ist verspätet. Ach ne, was für ein Zufall. N nutzt die gewonnene Zeit, um bei dm Bonbons zu erwerben. Bei der Ticketkontrolle fällt N auf, dass sie ein DB City+ Ticket hat. Da hätten wir uns vorhin das S-Bahn-Ticket sparen können. Tja – lesen hilft. Nach etwas über einer Stunde erreichen wir gegen 10.40 Uhr den Flughafen Frankfurt. Dann geht alles ganz fix: Bag Drop - automatisch, Passkontrolle - automatisch, Sicherheitskontrolle - semi-automatisch. Um 11.10 Uhr sitzen wir in der Lufthansa Bistro Lounge, die sich freundlicherweise neben unserem Gate C15 befindet.

 Bis Februar haben wir noch Frequent Traveller Status, also N, das wird genutzt. Kürbissuppe für mich, Latte Macchiato für N und Prosecco für Sunny.

Ursprünglich hatte N Reihe 16 in der normalen Economy gebucht, die sie immer bei Discover nimmt, weil dort die meiste Beinfreiheit ist. Durch das wiederholte Hin- und Hertauschen der Maschine durch die Fluggesellschaft wurden jedoch alle Sitzplatzzuordnungen durcheinandergebracht, und alle Leute um uns herum beschweren sich, dass sie nicht auf ihrem ursprünglich gebuchten Platz sitzen. N konnte mit einem Anruf zumindest etwas Beinfreiheit sichern, und beim Hinflug ist es auch nicht so schlimm, da wir ja wach sind. Trotzdem ist der Platz nur mäßig gut, da er versetzt zum Vordersitz ist, sodass unser Bildschirm nicht direkt vor uns, sondern schräg vor uns und der Oma neben uns ist.

Sunny: "Hey, hör auf mich zu schubsen."
Ty: "Hab dich nicht so, du hattest vorhin schon Prosecco und ich nicht."

Die 10 Stunden Flug ziehen sich heute wie Kaugummi, aber "this too, shall pass" – gegen halb sechs sind wir dann endlich da. Die Passkontrolle: a breeze, die Kofferausgabe dagegen zieht sich endlos, aber "this too..." ihr wisst schon. Bei Hertz zeigt die Anzeigetafel, dass N zum Schalter soll, also machen wir das. N erfährt, dass das daran liegt, dass deutsche Führerscheine kein Ablaufdatum haben. Hm, Ns neuer Führerschein, der wegen der Namensänderung erst zwei Jahre alt ist, hat aber eines. N nimmt sich vor, mal auf der Hertz-Seite im Profil nachzusehen, was da angegeben ist. Jetzt schnappen wir uns einen 360 Meilen alten Kia Sportage und machen uns auf den Weg.

In der Villa Dandelion angekommen, ruft N sofort die Hausverwaltung an und vereinbart die Übergabe für morgen früh um halb neun. Danach geht es schnell noch zum Walmart Neighborhood Market, der bis 22 Uhr geöffnet hat, um das Nötigste fürs Frühstück und eine Pizza für heute Abend zu besorgen.

Kurz vor Elf sind wir rechtschaffen müde nach einem 24 Stunden Tag und N lässt sich auf die bequeme Matratze sinken.

Gute Nacht.

 



Sonntag, 26.10.25 / Vorräte anlegen

Die Nacht endet um Viertel nach vier, ein mittleres Ergebnis auf der nach unten offenen Jet-Lag-Skala befinden wir. 

Na gut, dann eben ein Kaffee...

Ok, ok, noch einer...

Mittlerweile ist es halb acht, Zeit aufzustehen. N duscht und bereitet anschließend das Frühstück vor.

Sunny: "Was soll das sein?"
Ty: "Ich glaube, das ist noch nicht fertig."

Sunny: "Ah ja, das sieht besser aus."

Oh, direkt auf unserem Grundstück ein Vogel, der uns neu ist! Offenbar wohnt der hier oder hat hier sein Esszimmer. Es handelt sich um einen Limpkin (Rallenkranich, Aramus guarauna), der sich angeblich fast ausschließlich von Apple Snails (Apfelschnecken, die haben tatsächlich diese Größe) ernährt. Leere Gehäuse dieser Schnecken liegen jedenfalls in großer Zahl auf der Seawall (oder wie auch immer die Begrenzung zum Wasser bei einem Süßwasserkanal heißt). 

Suchbild mit Limpkin.

Wo wir schon mal hier draußen sind, macht N mal ein paar Bilder für Euch.

Spatterdock (Nuphar advena) im Vordergrund gen Osten und auch in Richtung Westen.

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Während wir frühstücken, kommt der Hausverwalter vorbei, und N fragt, wie sie die LED-Beleuchtung, die aktuell wie eine Disco aussieht, auf etwas Altersgerechteres (also für sie, wir Bären haben nix gegen Disco) einstellen kann. Die Fernbedienung funktioniert nicht, er besorgt neue Batterien, aber das hilft auch nichts. Na ja, egal, ist nicht wirklich wichtig. Genauso wie die Tatsache, dass sich die Sonos-Anlage einfach nicht über die App steuern lässt. Auch egal, N hat ja für draußen den kleinen Bose-Lautsprecher dabei, wie sonst auch. Wir gehen jetzt einkaufen, also fahren, meine ich. Die Basisausstattung holen wir, wie sonst auch, beim Aldi, die spezielleren Sachen bei Farmer Joe's nebenan. Immer wieder schön dieser Laden.

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Das ist speziell – aber nichts für uns. Alligator haben wir vor zig Jahren in New Orleans schon mal probiert.

Margarita Zutaten besorgen wir auch noch schnell bei ABC. Und N wird sich untreu, denn sie hat vergessen, den Cointreau von daheim mitzubringen, und der ist hier einfach unverschämt teuer, daher (eine kurze Internetrecherche später), nehmen wir Agalima Margarita Mix, den es hier für $9,99 gibt und eine Flasche Tequila mit, ok, ok und ein Paket Mango Cart.

Wieder daheim gibt es selbstgemachten Eistee und den Pizza Rest von gestern. Kurz etwas nassgemacht und dann in der Pfanne aufgewärmt, denn das ist die beste Methode damit die kalte Pizza wieder knusprig und nicht matschig oder knochentrocken wird.

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Wir verbringen den Nachmittag am und im Pool. N und ich schreiben ein wenig Reisebericht und N dreht ein paar Runden im Wasser. Sie benutzt den Doughnut, ähm Schwimmring als floating support und hat ziemliche Probleme sich danach wieder daraus zu befreien.

Ty Icon Ty: "Weniger Doughnuts vielleicht?"
N: "Hey, ich esse die nie. Na ja, sehr selten auf jeden Fall."

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Gegen 18 Uhr machen wir uns für den Sonnenuntergang bereit... 

Ty Icon Ty: "Ähm, wieso sind da plötzlich so wenige Lime Tortilla Chips?"

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Learning des Tages: Limpkins sind sehr laute Vögel

Song des Tages: Barns Courtney - Glitter & Gold



Montag, 27.10.25

Die Nacht endet um halb fünf, zeitlich kaum besser als gestern, aber die Dauer macht den Unterschied, denn N ist gestern schon kurz vor neun ins Bett gegangen und nach acht Stunden Schlaf darf man auch wach werden.

Die gleiche Routine: Kaffee, Frühstück und dann schnell anziehen, denn wir wollen zum Sonnenaufgang im Six Mile Slough sein.

Leider hat der Berufsverkehr die Midpoint-Brücke fest im Griff und so kommen wir fast zeitgleich mit dem Sonnenaufgang an.

Kein Alligator zu sehen am Alligator Lake.

Schön leer hier um diese Uhrzeit.

Anhinga

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Brautente, Wood Duck (Aix sponsa)

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Nach etwa zweieinhalb Stunden sind wir wieder am Parkplatz. Es ist jetzt halb Zehn und N will ihre Geburtstagsgutscheine einlösen, daher fahren wir jetzt als erstes zu Bealls. Hier ersteht sie mit ihrem 20% Geburtstags-Rabatt für insgesamt 70 Euro ein Paar blaue Skechers Slip Ins und eine weinrote Urlaubshandtasche, denn die grüne zeigt erste Abnutzungserscheinungen.

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Huch...das ist erschreckend überwältigend.

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Party Mix, für Katzen...ernsthaft? Dann drehen die ja noch mehr am Rad als jetzt schon.

So, das war der erste Gutschein, jetzt weiter. Ein kurzer Zwischenstopp beim benachbarten Walmart, N kauft eine $8 Luftpumpe für unser Schlauchboot, denn das will sie nicht aufpusten. Wie jedes Jahr haben wir einen Eiscreme-Gutschein von Winn-Dixie und einen Eiscreme- oder Kuchengutschein von Publix, dieses Jahr entscheidet N sich für  Kokoseis und Salted-Caramel-Schokokuchen. N hat Hunger, schließlich ist das Frühstück ja auch schon 9 Stunden her, also dann ab zurück... unter anderem natürlich auch, damit die Eiscreme nicht zerfließt.

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Heute gibt es Shrimp Fettucine with Roasted Pepper Sauce

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Zum Nachtisch die Kokosnusseiscreme mit schokolierten Mandeln und den Schokokuchen mit Salted Caramel Creme.

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 Theoretisch ist das hier unser Sundowner, aber daraus wird nichts, denn es gibt ein ordentliches Gewitter.

Learning des Tages: Ein Blitz in der Nähe ist verdammt laut

Song des Tages: Cage The Elephant - Trouble



Dienstag, 28.10.25 / Pine Island

Heute morgen ist die Nacht gegen Viertel nach Fünf vorbei, wir haben 6 Stunden geschlafen und fühlen uns ausgeschlafen. Kaffee, Frühstück... ihr kennt das ja schon.

Sunny: "Wie viele Tomaten hat N eigentlich gekauft?"
Ty: "Ich glaub nur eine."
Sunny: "Die muss aber arg groß gewesen sein."

Für heute hat N einen Ausflug nach Pine Island geplant, da wir das kleine Heimatkundemuseum dort noch nie besucht haben. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass die Öffnungszeiten sehr begrenzt sind. Heute öffnet es um 11 Uhr, also fahren wir vorher noch zu ein paar anderen Orten.

Wir machen einen Spaziergang durch den Pinewood Trails Park, vorbei an Slash Pine, Sumpf-Kiefer (Pinus elliottii) und Saw Palmetto, Sagepalme (Serenoa repens) im Unterwuchs. N verlässt den gepflasterten Weg und wählt stattdessen den unbefestigten, was ein naturnäheres Gefühl vermittelt – allerdings auch nasse Füße, da das Gras vom gestrigen Gewitter noch sehr feucht ist.


Mocking Bird, Amerikanische Spottdrossel (Mimus polyglottos)

Es ist immer noch weit vor 11 Uhr, daher fahren wir weiter Richtung Südspitze der Insel und stoppen an der Galt Preserve. Hier sind nach den beiden Hurricanes von 2022 und 2024 weiterhin Reparaturarbeiten im Gange, und aktuell wird fleißig am Boardwalk gearbeitet. Die Plattform in der Nähe des Parkplatzes ist allerdings schon neu und dort bleiben wir eine Weile und bekommen unsere ersten Belted Kingfisher, Gürtelfischer (Megaceryle alcyon) zu sehen und zu hören.

Laut Artenliste ist das hier eine Winkerkrabbe, Fiddler Crab (Uca stylifera).

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Es ist immer noch zu früh für das Museum und so fahren wir weiter gen Süden zum Drunkenmost Point, einer Kopie des Southernmost Point in Key West. Immer noch früh.... wir fahren weiter zum Tropical Point Park.

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Hier treffen wir auf einen Krabbenreiher, Yellow crowned night heron (Nyctanassa violacea)

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Jetzt aber wirklich ab ins Museum. Das ist ziemlich klein und unordentlich, aber wir haben mit dem Sunsaver Pass freien Eintritt, und N unterhält sich nett mit der Dame die hier Dienst tut. Zudem ist nebenan die öffentliche Bibliothek und die haben in den USA immer offenes WIFI, das wir sogar vor draußen erreichen können und so recherchiert N ein wenig. Hm, leichter Hunger.... N beschließt wir fahren jetzt zum? nach? ins? Yucatan.

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Die Schaukeln an der Bar sind ja nett, aber wie sollen wir beide bloß an die Theke herankommen.

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Ah, das ist besser.

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Sunny Icon Sunny: "Ich finde das Glas steht mir gut."

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Danach fahren wir gesättigt zurück zur Villa Dandelion und  auch heute Nachmittag begrüßen wir wieder einige Gäste, die sich auf der Wiese vor unserem Pool tummeln – der Limpkin sucht nach seinem Abendessen, der Anhinga trocknet sein Gefieder, das Eichhörnchen schaut ebenfalls vorbei, und eine Ibis Familie mit 5 Jungtieren lässt sich auch kurz blicken.

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N hat sich vorhin mit der Luftpumpe für uns angestrengt, damit wir jetzt im Pool cruisen können. Derweil dreht N im aufblasbaren Doughnut ein paar Runden im Pool, bis es Zeit für den Sonnenuntergang wird.

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Unsere heutige Route: https://maps.app.goo.gl/frMBk1JohB1Zfd158?g_st=im

Song des Tages: Evanescence - Bring Me To Life



Mittwoch, 29.10.25 / Bonita Springs

Unser Ziel für heute ist Bonita Springs und Umgebung als erstes besuchen wir die Pine Lake Preserve. Wir hören ein paar gefiederte Zeitgenossen und ein Eichhörnchen. 

Offenbar haben wir das Eichhörnchen verärgert, zumindest beschwert es sich lautstark, wie N im Video dokumentiert hat.

Nächster Stopp: CREW Flint Pen Strand. Hier ist so gut wie nix los, vogeltechnisch. Letztes Jahr war der Wasserstand hier viel höher und die Vogelhölle los. Das hier ist übrigens eine Ohrenscharbe, Double-crested Cormorant (Nannopterum auritum). Der deutsche Name lässt bei N immer Kakerlaken-Assoziationen aufkommen. Ich betone daher erneut: SchaRbe nicht Schabe.

Ach Gräser und Seggen... N hat einfach keine Ahnung, was das hier ist. Das einzige, was sie über Gräser behalten hat von der Uni (warum auch immer) ist Hüll- Deck-, und Vorspelze in der korrekten Reihenfolge. Manche Info bleibt einfach haften, andere wichtige Dinge, die man behalten will, tun das einfach nicht. Was wir heute lernen ist dass Seggen auf englisch sedges heißen.

Wir haben unser fahrbaren Untersatz noch gar nicht vorgestellt. Brandneuer Kia Sportage.

Wir besuchen als nächstes die Chubby Mermaid Brewery in Bonita Springs.

Farbenfrohes Bier haben die hier.

Das Buccaneer Blonde ist unser Favorit.

Wieder zuhause gibt es heute roasted aubergine with chilli peanut dressing.

Unsere heutige Route: https://maps.app.goo.gl/aaRsREiUopAuqV3ZA

Song des Tages: Hozier - Take Me To Church



Donnerstag, 30.10.25 / Sanibel 

Wie immer serviert N zum Frühstück am Geburtstag ein Glas Sekt, auch wenn sich der hier California Champagne nennt. Ist übrigens gar nicht übel. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Sanibel. Mittlerweile ist die Brücke wieder vollständig repariert und auch die Strände der kleinen Inseln, die die Brücke passiert, sind wieder zugänglich. N hat heute geplant, CROW zu besuchen, dort gibt es um 11 Uhr einen Vortrag aber aktuell ist es 9 Uhr und so fahren wir zum Ding Darling Wildlife Drive. Heute haben wir Glück, denn er ist wieder geöffnet, letztes Jahr wurden hier noch eifrig Hurricane Schäden repariert, allerdings ist dafür dieses Jahr das Visitor Center wegen des Government Shut Downs geschlossen. Irgendwas ist ja immer. Der Eintritt hat sich auf $ 10 erhöht aber unser National Park Pass wird glücklicherweise, wie auch in der Vergangenheit, hier akzeptiert.

Hier ist heute vogeltechnisch nicht viel los. Eine Dame erklärt, das liege an der Flut. Aha, wieder etwas dazugelernt. Every day is a school day. Plötzlich bekommt N starkes Nasenbluten, und natürlich liegen die Taschentücher im Haus. Shit. Um das Auto sauber zu halten, schnappt sie sich das Mietvertragsformular von Hertz, um die Blutstropfen aufzufangen. Hoffentlich will den Vertrag, wie schon früher, niemand mehr sehen. Sie hält an und verlässt schnell das Auto, damit das Blut auf die Straße tropft. Leider sind heute Abermillionen von No-See-Ums unterwegs, die sich sofort auf N stürzen. Zurück ins Auto – und zig geflügelte Attentäter folgen uns hinein. N greift zum Strandhandtuch und nutzt es, um die Übeltäter flächendeckend zu erledigen. Etwas abgelenkt fahren wir den Rest der Strecke durch die Preserve, ohne noch einmal auszusteigen. Danach ist es Zeit, zu CROW zu fahren. Das ist die Clinic for the Rehabilitation of Wildlife. Es ist noch Platz frei auf der nächsten Führung durch die Klinik, ist für einen guten Zweck und so bucht N das Doppelticket für Ausstellung und Führung. Die Ausstellung ist überschaubar und könnte ein brush up vertragen, der Vortrag ist niedlich im Halloween Style interpretiert und die Führung interessant aber nicht überwältigend. Danach fahren wir nach Captiva, N hat ein wenig Hunger und schaut nach dem Mucky Duck Restaurant, aber das ist weiterhin wegen der Sturmschäden geschlossen. Planänderung: wir fahren in die entgegengesetzte Richtung zum Ende von Sanibel und stoppen bei Wickie's Lighthouse Restaurant.

Wir bestellen ein Smoked Salmon Flatbread.

Heute Abend ist es so frisch, dass N sogar die kurze Hose und das T-Shirt gegen lange Versionen tauschen muss. Der Nachbar gegenüber telefoniert wieder lautstark, wir können alles mithören. Immer mal wieder wirft er entweder seine Angel oder eine Zigarettenkippe ins Wasser. Wir übertönen den sehr unangenehmen Zeitgenossen mit den letzten Kapiteln von The Turning of Our Bones von Ed James.

Sunny: "Das soll schmecken?"
Ty Icon Ty: "Meinst du die Shrimp Tacos oder das Getränk?"

Unsere heutige Route: https://maps.app.goo.gl/w4ATDZ8HeRici6U29

Song des Tages: Book of Fears - The Water Lets You In



Freitag, 31.10.25 / West Palm Beach

Andernorts hat man zuhause Spinnen an der Decke, wir haben hier eine Eidechse im Bad. A) sitzt die zu weit oben, als dass N sie erreichen könnten und B) haben wir jetzt keine Zeit dafür, denn heute fahren wir an die Atlantikküste.

Sunny: "Was ist das, bitte schön?"
Ty: "Ich glaub das sind Reste vom gestrigen Abendessen."

Gegen Mittag erreichen wir West Palm Beach und fahren als Erstes zu BJ's Restaurant im Tanger Outlet. N hat Hunger und einen Pizookie Gutschein zum Geburtstag. Wir bestellen ein Club Sandwich und während wir darauf warten, schauen wir uns hier ein wenig um.

Sunny: "Wieso steht hier eine Badewanne auf der Theke?"

Ty Icon Ty: "Darin wird der unLucky Ducky serviert."
Sunny Icon Sunny: "Meinst Du, ich könnte auch so ein Bad nehmen?"

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Halloween Pizookie Edition

Gut gesättigt machen wir uns auf den Weg in die nahegelegene Mall, da N die Jeans ersetzen muss, die sie auf dem Hinflug trug. Debbie und Dylan scheinen diese ziemlich malträtiert zu haben – die jungen Katzen haben wirklich scharfe Krallen. N sollte ihre Kleidung abends nicht mehr über das Treppengeländer hängen, so wird man zur Ordnung erzogen. Nachdem auch dieser Punkt abgehakt ist, fahren wir nach Juno Beach zum Hampton Inn, unserer Unterkunft für die Nacht. Die dreistündige Rückfahrt steht erst morgen früh an, denn für den Abend hat N Tickets für Art after Dark in der Halloween-Edition besorgt. Der dichte Feierabendverkehr bremst uns etwas aus, und im Hotel angekommen, wirft N nur schnell die Tasche ins Zimmer und zieht Jeans sowie ein langärmliges Shirt an, da es für den Abend mit etwa 15 °C etwas frisch werden soll. Danach geht es wieder auf zurück nach West Palm Beach ins Norton Museum of Art.

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Wir nehmen an der öffentlichen Führung zu den Highlights des Museums teil, schauen uns die restliche Sammlung und die aktuelle Sonderausstellung Art and Life in Rembrandt's Time an und schlendern dann durch den Halloween dekorierten Skulpturen Garten.

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N kauft sich im Museumsshop das unumgängliche Urlaubsarmband und danach machen wir es uns bei einem Getränk an einem der Tische im Garten gemütlich und schauen uns das Treiben an. Es gibt Musik und viele Gäste sind kostümiert. Einige sehr aufwändig, die meisten Frauen als Hexe oder so was in der Art.

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Ty Icon Ty: "Happy Halloween. Ich finde wir sehen gruselig genug aus bei der Beleuchtung..."

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Unsere heutige Route: https://maps.app.goo.gl/JiFQjSpPjorKENDF8

Das Hörbuch des Tages: Michael Connelly, The Proving Ground

Song des Tages: The Silent Comedy - "Bartholomew"



Samstag, 01.11.25

Zum ersten Mal seit Tagen weckt uns der Wecker. Schnell duschen, die Sachen zusammenpacken und runter zum Frühstück. Um 20 nach sieben verlassen wir das Hotel, in Eile, denn der Sonnenaufgang ist um 7.30 Uhr, und wir wollen rechtzeitig am Strand sein, um ihn zu sehen. Wir kommen kurz nach dem Sonnenaufgang an, knapp verpasst, aber die Sonne steht noch tief genug für ein schönes Erlebnis.

 Juno Beach Pier

Wir verlassen Juno Beach in nordwestlicher Richtung, um unser nächstes Ziel, den Martin Grade Scenic Highway, zu erreichen.

Schön hier.

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Etwas später passieren wir LaBelle auf dem Weg zum nächsten Halt: dem Hickey Creek Mitigation Park. N hatte vor ein paar Wochen erfahren, dass das Parken hier auf eine App umgestellt wurde. Mittlerweile haben wir 3 verschiedene Park Apps für Florida meint N. Da nicht klar ist, wie lange wir brauchen, entscheiden wir uns vorsichtshalber für drei Stunden. Letztes Jahr hatten wir hier großes Glück mit der Tierwelt, aber damals war es früh am Morgen und es waren weniger Besucher da. Jetzt ist es halb elf, und es stehen ziemlich viele Autos herum. N vermutet, dass wir deshalb nicht viel sehen werden, aber der rote Trail ist an sich sehr schön und abwechslungsreich, also machen wir uns auf den Weg,

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Heute leider kein Alligator in Sicht.

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Immer wieder schön: Beautyberry, Schönfrucht (Callicarpa americana)

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Auf dem Rückweg zu unserer Bleibe stoppen wir kurz bei Merrick Seafood und Publix, um Lobster und Steak zu kaufen, damit wir die nächsten Tage Abendessen kochen können. Pünktlich zur Kaffee- und Kuchenzeit sind wir wieder in der Villa Dandelion. N macht sich genau das und wir bitten um entsprechenden Service auf unsere Kreuzfahrt. N meint wir hätten leider nicht all inclusive gebucht. Unsere Argument, dies hier sei keine Kreuz- sondern eine Kaffeefahrt zieht leider auch nicht. Mist.

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Ein neuer Gast hier: Kanadareiher, Great Blue Heron (Ardea herodias)

Ein paar Mönchssittiche, Monk Parakeet (Myiopsitta monachus) haben sich auf dem unbebauten Grundstück links von uns versammelt und wir können euch sagen, die machen dem Limpkin in Sachen Lautstärke große Konkurrenz.

Unsere heutige Route: https://maps.app.goo.gl/qoxWVjUUBPVXW83V9

Das Hörbuch des Tages: Michael Connelly, The Proving Ground

Song des Tages: The Catalyst - Linkin Park



Sonntag, 02.11.25 / Historic Spanish Point in Osprey

In der Nacht war hier Zeitumstellung, und so wachen wir heute noch früher als sonst auf. N ist unschlüssig, was wir unternehmen sollen. Sollen wir hier bleiben? Zum Fleamasters fahren? Oder doch ins Miromar? Schließlich entscheiden wir uns für den Marie Selby Botanical Garden und starten mit dem südlichen Teil der Anlage: Historic Spanish Point in Osprey. Pünktlich zur Öffnung sind wir dort, und nachdem N sich im White Cottage einen Kaffee geholt hat, nimmt sie an der öffentlichen Führung zur Geschichte von Spanish Point teil. Wir sind die einzigen Teilnehmer und bekommen eine exklusive Tour von Greg, unserem Guide. Nach 90 Minuten sind wir wieder am Ausgang und stoßen auf die Tour zu giftigen Pflanzen, an der N spontan ebenfalls teilnimmt. Wen wundert es bei dem Titel, uns wundert es definitiv nicht.

Sumpflilie, String Lily (Crinum americanum)

Mittlerweile ist es kurz nach Eins und N überlegt hin und her, ob sie jetzt noch in den anderen Teil des Gartens in Sarasota fahren soll oder nicht. Aber die Füße sagen, sie wären für heute genug herum spaziert. Wir stoppen nur kurz bei Lids, um eine neue Baseball Cap zu kaufen, denn die mit den blauen Blümchen aus Saint Paul ist verschwunden. N fürchtet, sie hat sie irgendwo verloren. Danach fahren wir zurück nach Hause, denn wir haben Bärenhunger.

Es gibt Lobster Roll, Part 2. N hat gestern so viel gemacht, dass es für 2 Tage reicht.

Unsere heutige Route: https://maps.app.goo.gl/nk4DR6TBZtNV7XjBA

Hörbuch des Tages: Michael Connelly, Nightshade

Song des Tages: Disturbed - A Reason To Fight



Montag, 03.11.25 / Crew Marsh Trail & Miromar

Wir wachen gegen 6 Uhr auf. Das gibt uns die Chance, früh bei den CREW Marsh Trails zu sein. Gesagt, getan.

Die Sonne steht noch niedrig als wir die Midpoint Bridge überqueren.

Um halb acht erreichen wir den Parkplatz und sind die einzigen hier. N entscheidet sich erneut für den grünen Trail, da er uns beim letzten Mal sehr gut gefallen hat, weil er so abwechslungsreich ist, denn er passiert verschiedene Pflanzengesellschaften: pine flatwoods, oak hammocks, popash slough und sawgrass marsh/prairie.

Natürlich bekommt N hier wieder nasse Füße.

N spielt mit dem Telefon und versucht sich zum ersten Mal an einer Pano-Aufnahme. Ganz ok für das erste Mal befinden wir. Das hier ist Stop Nummer 2: Seasonal pond or depressional marsh. Am Stop Nummer 3 entscheidet N, dass wir heute gegen den Uhrzeigersinn gehen, damit wir die Sonne nicht im Gesicht haben.

Lorbeerblättrige Stechpalme, Dahoon holly (Ilex cassine)

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Wir verärgern wieder die lokale Bevölkerung, die sich lauthals beschwert.

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Kiefern- oder Leoparden-Lilie, Pine- or Catesby's lily (Lilium catesbaei)

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Die Palme ist total überwuchert, leider kann N die Pflanze trotz Zuhilfenahme der Plant List nicht eindeutig identifizieren.

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Falls jemand das zuordnen kann...lasst es uns wissen.

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Ganz schon viel Grün hier.

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N glaubt, das ist ein Langriemenfarn oder auch Florida-Riemenfarn, Long Strap Fern (Campyloneurum phyllitidis)

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Brechstrauch, Wild Coffee (Psychotria nervosa) Der deutsche Name scheint treffender zu sein, die Pflanze hat wohl mehr Brech- als Kaffee-Eigenschaften.

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Stopp Nummer 12: Live Oak Tree übersät mit Auferstehungsfarn oder Grauer Tüpfelfarn, Resurrection Fern (Pleopeltis polypodioides)

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Der Weg wird abenteuerlicher.

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Wir durchqueren als nächstes den Pop Ash slough. Sumpf Esche, Pop Ash (Fraxinus caroliniana)

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Auf dem Boardwalk finden sich Flechten in den verschiedensten Farben.

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Bromelie? Aber welche?

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Sawgrass Prairie

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Das hier ist Stop Nummer 6: a 5000-acre sawgrass marsh/prairie that is the headwaters of the Imperial River. Hier warten schon die Geier auf uns, und zwar wortwörtlich.

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Truthahngeier, Turkey vulture (Cathartes aura)

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Rückweg zum Auto

Nach zwei Stunden sind wir zurück am Parkplatz. Wow, was ist denn hier los? Inzwischen stehen hier acht Autos – offenbar war es eine gute Entscheidung, so früh zu kommen. N hatte schon vor ein paar Tagen überlegt, dass wir noch einmal kurz beim Miromar Outlet stoppen, um die Jeans, die sie in West Palm Beach gekauft hatte, in einer anderen Größe zu besorgen. Auf dem Weg zu Levi's macht N einen Abstecher zu Hollister, denn hier gibt es Sweatshirt-Hoodies für 16 € im Angebot, und N findet, egal von welcher Marke, immer noch eine Farbe, die sie noch nicht hat. N ist ein Jacken-Junkie, sie hat zu Hause einen ganzen Schrank nur für Jacken. Bevor wir zurück nach Cape Coral fahren, tanken wir noch schnell bei Marathon auf dem Cypress Lake Drive, denn die haben immer gute Preise, und auch heute: $ 2,79 pro Gallone. Dann noch schnell ein Stopp beim Aldi im Coralwood Shopping Center, denn wir haben kein Brot mehr, und die Lime-Tortilla-Chips weisen ebenfalls einen bedenklich niedrigen Füllstand auf. Pünktlich zur Mittagszeit sind wir wieder zurück. N hat mittlerweile großen Hunger und bemerkt, dass sie heute Morgen total vergessen hat zu frühstücken. Nach ein paar Scheiben Toast ist die Welt wieder im Lot und wir machen es uns draußen am Pool bequem. Sunny und ich unternehmen eine Cruise während N eine Runde im Pool dreht.

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Unsere heutige Route: https://maps.app.goo.gl/7mpM2r2MAjbkUrFf7

Hörbuch des Tages: Michael Connelly, Nightshade

Song des Tages: Papa Roach - Last Resort 2020



Dienstag, 04.11.25 / Pool

Wir sind wieder sehr früh wach, allerdings sind wir gestern Abend auch ziemlich früh müde ins Bett gegangen. Als erstes gibt es wie immer einen Kaffee im Bett. Dabei bastelt N ein wenig am Programm der nächsten Tage bevor wir uns ans Frühstück machen.

Ty: "Jetzt versteckt sie schon was sie da drauf gemacht hat."

Den zweiten Kaffee genießt N auf der Terrasse. Obwohl, genießen ist so eine Sache, denn der Herr gegenüber ist wieder am Telefon (muss der eigentlich nie arbeiten?) und die Nachbarn schräg links mähen den Rasen. Trotz des Lärms begrüßen wir einen Silberreiher, Great Egret (Ardea alba) und einen Grünreiher, Little Green Heron (Butorides virescens). Wir, also N (denn wir mögen keine fettigen Pfoten), macht den Teig für die Quiche, die es heute Abend geben soll, da der Teig ja mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen soll. Es ist jetzt kurz vor 11 Uhr und N bucht uns spontan auf die 12 Uhr Tour bei Wicked Dolphin. N hatte beim Surfen heute früh gesehen, dass es in der Destillerie eine Sorte gibt, die wir offenbar noch nicht kennen: Cold Brew Coffee Vanilla Bean Rum. Das schreit geradezu nach Probieren finden wir.

Die Tour haben wir schon ein paar Mal in all den Jahren mitgemacht und heute ist es etwas trockener, ne, keine Angst, den Punsch gibt es immer noch, allerdings in einem kleineren Becher. Was N meint, ist, dass der Herr, der heute die Führung macht, neu hier ist und etwas steif. Bei der anschließenden "offenen" Probe im Verkaufsraum traut sich keiner, etwas zu probieren, und so geht N vor und fragt nach dem Cold Brew Rum. Der ist ganz lecker und bestimmt toll, um mal einen etwas anderen White Russian zu zaubern, aber da wir in Ermangelung einer zweiten Person nur eine Flasche mit nach Hause nehmen können (Bären zählen beim Zoll leider nicht), fällt die Wahl heute mal wieder auf Vanilla Rum. Letztes Mal haben wir Banana Rum mitgenommen, der schmeckt nach überreifen Bananen und ist auch sehr lecker.

N bereitet die Gemüsequiche zu und schiebt sie in den Ofen. Während die jetzt ein knappes Stündchen im Ofen verbringt, geht N in die Dusche. Pünktlich zum Sonnenuntergang bekommen wir Besuch und während die 3 Menschen sich unterhalten, laden wir unsere Gäste auf unser Boot ein.

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Song des Tages: Monster Truck - Don't Tell Me How To Live



Mittwoch, 05.11.25 / Cape Coral zu Land und Wasser

Mit Schrecken merkt N, dass Sunny und ich heimlich die Nacht "auf See" im Schlauchboot verbracht haben, natürlich ist nichts passiert und wir haben unser Abenteuer genossen. Für heute hat N bei Banana Bay eine 3h Dolphin Cruise gebucht und einen passenden Coupon hat sie auch noch nutzen können. Wir frühstücken ganz in Ruhe und machen es uns danach bei weit geöffneter Schiebetür auf der Couch gemütlich, denn draußen ist es mit knapp 20 °C tatsächlich kühler als im Haus, wo die Klimaanlage auf 22 °C eingestellt ist. Und mal zu lüften hat ja auch noch nie geschadet. Gegen halb elf fahren wir zum Cape Harbour, da die E-Mail angab, wir sollten um Viertel vor elf dort sein. Wir sind nur sieben Passagiere (davon 5 aus Deutschland), doch glücklicherweise findet die Tour trotzdem statt, wie uns die Dame beim Einchecken mitteilt, da normalerweise Touren erst ab zehn Personen durchgeführt werden.

Wir treffen eine Reihe von Delfinen, darunter eine Gruppe mit einem Jungtier, das so übermütig ist, dass es direkt neben unserem Boot aus dem Wasser springt. Natürlich hat N in dem Moment die Kamera nicht bereit. Mittags stoppen wir auf Picnic Island und schlendern dort ein wenig herum.

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Durch die Wasserwege von Shell Point geht es zurück nach Cape Harbour und bis wir von Bord sind und N die Toilette im Hafen aufgesucht hat, ist es 14 Uhr und N beschließt noch ein wenig bei Fathom's Halt zu machen.

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Wicked Dolphin Banana Rum, Pina Colada Mixer und Chocolate Sirup. Yummy.

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Wieder zurück in der Villa Dandelion richten wir uns am Pool ein und heute besucht uns neben dem Limpkin auch zum ersten Mal ein Kaninchen. Als Abendessen zaubert N aus den aktuellen Restbeständen "Huhn Süß-Sauer" mit  Staudensellerie, grüner Paprika und Reis.

Song des Tages: 



Donnerstag, 06.11.25

Heute ist der verflixte Tag 13. N ist zu nichts motivierbar und schlurft etwas sluggish im Haus herum. Immerhin schafft sie es, die meisten Siebensachen schon einmal zusammenzupacken, darunter auch unser Gummiboot. Ich glaube, sie befürchtet, dass wir erneut eine nächtliche Eskapade versuchen könnten. Seltsamerweise hat der Koffer immer noch 23 kg, obwohl wir doch einiges hier verbraucht haben, was nicht mehr mit heim fährt. Wir rechnen vor, dass die Flasche Rum und die neue Jeans bestimmt alleine schon 3-4 kg ausmachen.

Es regnet leicht heute Mittag, also schaut N „The Lost Symbol“ auf Peacock, denn schließlich hat sie genau dafür einen US-Amazon-Account und nutzt im Urlaub immer die Gratiszeiträume, die hin und wieder angeboten werden.

Beim heutigen Herumhängen ist zumindest eines klar geworden: Im Haus mit dem lauten Herrn gegenüber wohnen tatsächlich zwei Herren. Um das zu verstehen, hat sie jetzt zwei Wochen gebraucht, obwohl sie sich schon ein paar Mal gewundert hat, warum sich der Herr so oft umzieht. Aber jetzt ist es eindeutig, denn es stehen zwei Herren gleichzeitig auf dem Dock und unterhalten sich quer über den Kanal mit einem Nachbarn. Wir können natürlich ungehindert zuhören – es ist wirklich laut.

Das Kaninchen ist heute wieder da, ebenso der Green Heron und auch eine Schildkröte und das Eichhörnchen, das es toll findet, statt über den Rasen, immer quer über den Cage zu laufen. Das ist auch ziemlich laut.

Heutiges Resteessen: Shredded Chicken Tacos und dazu gibt es eine Avocado-Creme, die zeitgleich als Nacho Dip dient.



Freitag, 07.11.25 / Lovers Key State Park

Heute soll es erst abends etwas regnen, und da Strand und Meer unserer Meinung nach bisher etwas zu kurz gekommen sind, fahren wir heute zum Lovers Key State Park. Dort waren wir seit Ian nicht mehr. Schnell im Netz nachgesehen: Die öffnen ab 8 Uhr morgens, und der Eintritt kostet für 1 Person immer noch $4. Passt!

Pünktlich um 8 Uhr sind wir da. Im Kassenhäuschen sitzt mittlerweile niemand mehr, nur ein Schild informiert darüber: Zahlen per QR-Code oder auf Parkplatz 1 auf die klassische Art mit Bargeld im Umschlag und einem Anhänger für den Spiegel im Auto. Trotz der frühen Stunde ist der Parkplatz schon gut gefüllt. Die Tram zwischen Parkplatz und Strand fährt bis auf Weiteres nicht, informiert ein weiteres Schild. So entschließt sich N, nach einem kurzen Besuch der Örtlichkeiten, die längere Strecke zur südlichen Brücke durch die Mangroven zu laufen. Irgendwie sieht die Straße aus, als wären die Zwischenräume zwischen den Steinen weggewaschen. Hm, war das schon immer so und wir können uns nur nicht erinnern, oder ist das ein Sturmschaden? Keine Ahnung.

Es ist noch angenehm, nicht zu warm, und auch wenn die Wetter-App Sonnenschutz erst ab 10 Uhr empfiehlt, hat N Sonnen- und Mückenschutz aufgetragen – besser ist das. Wir sehen, hm, vielleicht einen Tricolored Heron, sind uns aber nicht sicher. Eine Dame fragt uns, ob das ein Egret oder ein Ibis sei – ähm, wir sind uns sicher, dass es kein Ibis ist. Es stellt sich heraus, die Dame hat ebenfalls die Merlin-App. Warum müssen wir dann für sie dort nachschauen? Egal. Wir bleiben bei einem Dreifarbenreiher, Tricolored Heron (Egretta tricolor) als erste Arbeitshypothese.

Als wir uns dem Wasser nähern, erklärt sich, warum schon so viele Leute hier sind: Es ist sehr niedriger Wasserstand, und offenbar erwarten viele besondere Fundstücke. Die Profis haben diese Stangen, die wie ein verlängertes Teesieb aussehen, um sich nicht nach den Muscheln bücken zu müssen. So etwas hat N noch nie benutzt, obwohl sie meint, so ein Gerät in der Garage gesehen zu haben. Egal, wir sind ja auch nicht primär zum Muscheln sammeln hier – obwohl so ein Sanddollar schon schön wäre. N hat noch nie ein unversehrtes Exemplar in all den Jahren gefunden. Der Golf von Mexiko ist heute ganz ruhig, keine Wellen sind zu sehen. Das erklärt die grüne Fahne, die über dem Strand weht.

Ty Icon Ty (blickt aufs Meer): "Ganz schön still das Wasser heute."
Sunny Icon Sunny (nickt): "Vielleicht sehen wir ja was."

Wir schlendern am Spülsaum entlang zur Südspitze der Insel und sehen eine Reihe von Leuten, die weit draußen im Wasser stehen. Offenbar gibt es dort eine Sandbank, die bei dem niedrigen Wasserstand erreichbar ist. Plötzlich hören wir ein eindeutiges Schnauben von rechts. Das muss doch... ja, tatsächlich!

Ty Icon Ty: "Da – sie sind ziemlich nah."

Wir sehen eine, nein, zwei dunkle Rückenflossen. Und wie schön, ein Delfin springt aus dem Wasser, was uns ein breites Grinsen auf die Gesichter zaubert. Es ist einfach immer wieder herrlich; wir stehen einfach da und schauen zu.

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Auf der Sandbank finden sich neben ein paar Menschen sehr viele Pelikane. Braunpelikan, Brown Pelican (Pelecanus occidentalis). N wendet den Blick vom Wasser dem Sand zu, denn auch hier gibt es einiges zu entdecken.

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Die Natur als Künstler: Werke 1-3

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Bei dem Kunstwerk hier sind wir nicht sicher, sind das Spuren von Pfeilschwanzkrebsen? Die zwei recht großen Exemplare, die wir ein Stück weiter sehen, liegen auf dem Rücken und sehen allerdings wenig lebendig aus.

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 Ein Osprey Nest

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Osprey beim Frühstück. Es gibt frisches Sushi.

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Nach 2,5 Stunden sind wir ganz schön geschafft. N hat Hunger und merkt, dass sie heute mal wieder vergessen hat zu frühstücken. Es ist jetzt halb elf, und ein knappes Stündchen später sind wir wieder in der Villa Dandelion. N konnte es sich nicht verkneifen, wieder über Fort Myers Beach zu fahren, allerdings ist das von Lovers Key aus zugegeben auch die beste Route. Mit einem Kaffee und ein paar scheiben Toast richten wir uns am Pool ein. Wir bekommen Besuch von 2 Leguanen, Iguanas, die hier nichts zu suchen haben in Florida und einem Amerikanischen Teichhuhn, Common Gallinule (Gallinula galeata).

 



Samstag, 08.11.25 / RSW–DUS

Und wieder geht ein Urlaub zu Ende. Wie das so ist. Gut, dass wir für 2026 schon Vancouver Island und Florida gebucht haben. Dann ist nach dem Urlaub, vor dem Urlaub, wie man so schön sagt.

 


 

Ach, und ja: Bears love Dandelions.

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