Freitag, 07.11.25 / Lovers Key State Park

Heute soll es erst abends etwas regnen, und da Strand und Meer unserer Meinung nach bisher etwas zu kurz gekommen sind, fahren wir heute zum Lovers Key State Park. Dort waren wir seit Ian nicht mehr. Schnell im Netz nachgesehen: Die öffnen ab 8 Uhr morgens, und der Eintritt kostet für 1 Person immer noch $4. Passt!

Pünktlich um 8 Uhr sind wir da. Im Kassenhäuschen sitzt mittlerweile niemand mehr, nur ein Schild informiert darüber: Zahlen per QR-Code oder auf Parkplatz 1 auf die klassische Art mit Bargeld im Umschlag und einem Anhänger für den Spiegel im Auto. Trotz der frühen Stunde ist der Parkplatz schon gut gefüllt. Die Tram zwischen Parkplatz und Strand fährt bis auf Weiteres nicht, informiert ein weiteres Schild. So entschließt sich N, nach einem kurzen Besuch der Örtlichkeiten, die längere Strecke zur südlichen Brücke durch die Mangroven zu laufen. Irgendwie sieht die Straße aus, als wären die Zwischenräume zwischen den Steinen weggewaschen. Hm, war das schon immer so und wir können uns nur nicht erinnern, oder ist das ein Sturmschaden? Keine Ahnung.

Es ist noch angenehm, nicht zu warm, und auch wenn die Wetter-App Sonnenschutz erst ab 10 Uhr empfiehlt, hat N Sonnen- und Mückenschutz aufgetragen – besser ist das. Wir sehen, hm, vielleicht einen Tricolored Heron, sind uns aber nicht sicher. Eine Dame fragt uns, ob das ein Egret oder ein Ibis sei – ähm, wir sind uns sicher, dass es kein Ibis ist. Es stellt sich heraus, die Dame hat ebenfalls die Merlin-App. Warum müssen wir dann für sie dort nachschauen? Egal. Wir bleiben bei einem Dreifarbenreiher, Tricolored Heron (Egretta tricolor) als erste Arbeitshypothese.

Als wir uns dem Wasser nähern, erklärt sich, warum schon so viele Leute hier sind: Es ist sehr niedriger Wasserstand, und offenbar erwarten viele besondere Fundstücke. Die Profis haben diese Stangen, die wie ein verlängertes Teesieb aussehen, um sich nicht nach den Muscheln bücken zu müssen. So etwas hat N noch nie benutzt, obwohl sie meint, so ein Gerät in der Garage gesehen zu haben. Egal, wir sind ja auch nicht primär zum Muscheln sammeln hier – obwohl so ein Sanddollar schon schön wäre. N hat noch nie ein unversehrtes Exemplar in all den Jahren gefunden. Der Golf von Mexiko ist heute ganz ruhig, keine Wellen sind zu sehen. Das erklärt die grüne Fahne, die über dem Strand weht.

Ty Icon Ty (blickt aufs Meer): "Ganz schön still das Wasser heute."
Sunny Icon Sunny (nickt): "Vielleicht sehen wir ja was."

Wir schlendern am Spülsaum entlang zur Südspitze der Insel und sehen eine Reihe von Leuten, die weit draußen im Wasser stehen. Offenbar gibt es dort eine Sandbank, die bei dem niedrigen Wasserstand erreichbar ist. Plötzlich hören wir ein eindeutiges Schnauben von rechts. Das muss doch... ja, tatsächlich!

Ty Icon Ty: "Da – sie sind ziemlich nah."

Wir sehen eine, nein, zwei dunkle Rückenflossen. Und wie schön, ein Delfin springt aus dem Wasser, was uns ein breites Grinsen auf die Gesichter zaubert. Es ist einfach immer wieder herrlich; wir stehen einfach da und schauen zu.

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Auf der Sandbank finden sich neben ein paar Menschen sehr viele Pelikane. Braunpelikan, Brown Pelican (Pelecanus occidentalis). N wendet den Blick vom Wasser dem Sand zu, denn auch hier gibt es einiges zu entdecken.

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Die Natur als Künstler: Werke 1-3

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Bei dem Kunstwerk hier sind wir nicht sicher, sind das Spuren von Pfeilschwanzkrebsen? Die zwei recht großen Exemplare, die wir ein Stück weiter sehen, liegen auf dem Rücken und sehen allerdings wenig lebendig aus.

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 Ein Osprey Nest

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Osprey beim Frühstück. Es gibt frisches Sushi.

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Nach 2,5 Stunden sind wir ganz schön geschafft. N hat Hunger und merkt, dass sie heute mal wieder vergessen hat zu frühstücken. Es ist jetzt halb elf, und ein knappes Stündchen später sind wir wieder in der Villa Dandelion. N konnte es sich nicht verkneifen, wieder über Fort Myers Beach zu fahren, allerdings ist das von Lovers Key aus zugegeben auch die beste Route. Mit einem Kaffee und ein paar scheiben Toast richten wir uns am Pool ein. Wir bekommen Besuch von 2 Leguanen, Iguanas, die hier nichts zu suchen haben in Florida und einem Amerikanischen Teichhuhn, Common Gallinule (Gallinula galeata).