Dieses Jahr haben wir ein Ferienhaus gemietet in Cape Coral, wie kam es dazu, wo wir doch sonst Rundreisen gemacht haben? Ich glaub N+M wollten mal Ruhe haben und da im Sommer nur 2 Wochen dieses Jahr möglich sind, hatte sich die eigentliche Idee Hawaii erledigt, das schien Ihnen dann doch zu kurz. Kalte Ecken wollte M nicht, also fielen auch Kanada, Oregon und die Neuenglandstaaten aus seiner Sicht weg. Nico wollte allerdings gerne wieder in die USA, tja was blieb: Florida... und da sie schon immer mal mit einem Ferienhaus geliebäugelt hatte, geht es also in die Villa Africa. Ergo: "Bären in Africa".
Freitag 29.5.09
Nico hat mal wieder eine Tagung vor dem Urlaub, deshalb hat sie ihren Koffer schon letztes Wochenende gepackt. Micha ist gerade dabei, denn schließlich wollen wir doch gleich um Vorabend Check in. In Düsseldorf bekommen wir erst mal einen Schreck, wir stehen auf dem max. 30 min Parkplatz und die Schlange am Late-Night-Check-In von Air Berlin ist endlos. Na prima. Der Schreck ist allerdings nur kurz, links sind 2 separate Schalter für den Vorabend Check-In in die USA und da steht nur einer an. Glück gehabt.
Auf dem Heimweg schnell noch bei Michas Eltern vorbei Tschüss sagen und dann wieder an den Schreibtisch, Nico ist leider nicht mit der Arbeit fertig geworden heute Nachmittag und hat noch eine Weile was zu tun, aber gegen 23.30 Uhr ist auch das erledigt...
Endlich Urlaub!
Samstag 30.5.09
Mit dem Zug zum Flug. Geht prima, wenn das Gepäck schon weg ist. Der Flieger aus Las Palmas kommt verspätet an, dummerweise ist das der, mit dem wir nach Ft. Myers wollen. Na ja die 20 min verkraften wir.
Es ist immer das Gleiche, schon wieder keine Bordkarten für uns...
Wie schon im Herbst stellen wir erfreut fest, dass das Essen wieder richtig gut schmeckt, es gibt "Köttbullar" sag ich mal mit Püree und auch die Reihe schräg vor uns konstatiert, dass es lecker ist, na dann. Wein und Bier werden kostenfrei zum Essen angeboten, wie auch der Baileys danach. Micha hat nach 2 h wieder Hunger und ordert Currywurst, hm, auch die schmeckt. Wir haben mal kurz bei Micha genascht. Nach 3 Spielfilmen kommen wir gegen Abend in Ft. Myers an. Auch hier die kürzere Schlange, gut dass wir Hertz genommen haben, bei Alamo, stehen sie vermutlich bis Morgen. Ab zum Haus.
Was soll denn das, wir wollen keine Gewitterwolken über unserem Haus.
Fast wären wir vorbei gefahren, es ist nämlich alles beleuchtet und damit hatten wir nicht gerechnet, sehr einladend, im ersten Eindruck aber dachten wir, "falsches Haus" weil bewohnt ... jaja, aber von uns für die nächsten 14 Tage. Der erste Eindruck beim Hereinkommen "wow ist das groß". Eine Riesenfläche und alles so, wie auf den Bildern im Netz. Sehr schön.
OK, ist ja richtig, die Bilder hat Nico am nächsten Tag gemacht, wir wollten nur nicht alles im Dunkeln fotografieren, da hättet ihr ja nix gesehen.
Als Nico gerade das 2. Schlafzimmer inspiziert, klingelt das Telefon im Haus, Micha macht nur Handzeichen an Nico, dass sie rangehen soll. Soll er doch selber! Egal, Nico spricht mit der Hausverwalterin, die in einer halben Stunde kommt, um die Hausübergabe zu machen. OK, dann ist es 21.15 Uhr. Während wir warten, packen N+M schon mal die Koffer aus. Logischerweise haben sie sich für den Masterbedroom entschieden, mit "walk in closets", Toilette und Bad mit "walk in shower". Zu unserem vollkommenen Glück würde jetzt nur noch der Fernseher im Schlafzimmer fehlen ;-)
Nach Erklärungen zur Benutzung von Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine und Herd sowie Gasgrill auf der Terrasse, sowie diversen Tipps für Japanische Restaurants, machen wir uns auf zum Neighborhood Walmart, den uns die Verwalterin empfohlen hat. Der erstrahlt in ungewohntem Grün, statt Blau und besteht im Prinzip nur aus Lebensmitteln. Hm neues Konzept? Allerdings haben wir auf dem Weg vom Flughafen auch so einen Walmart gesehen, der uns näher zur Villa Africa erschien, gleich in der Nähe eines Outback. Den werden wir bestimmt mal aufsuchen. Wir besorgen das Nötigste fürs morgige Frühstück, meine Güte Öko Eier kosten über $4! Und natürlich eine große Kiste Sam Adams. Mittlerweile ist es fast Mitternacht und Nico ist 24 h wach... angeblich hilft das ja gegen den Jetlag, wenn man sich der Ortszeit bei der Schlafenszeit anpasst, na da bin ich mal gespannt.
Sonntag 31.5.09
Schöner Plan, nix genutzt, Nico ist um 4.00 Uhr nach 4 h Schlaf wach. Wie so was geht fragt Micha beim Frühstück... haha. Glücklicherweise schafft sie es gegen 6 Uhr wieder einzuschlafen und wird dann erst um halb Neun wieder wach. So jetzt wollen wir doch mal sehen, was sich zum Frühstück zaubern lässt. Die Vormieter haben noch eine halbe Schachtel pancake mix zurückgelassen, der auch noch haltbar ist, hm, Eier haben wir gekauft, noch gutes Speiseöl finden wir in einem der Schränke wie auch Cornsirup, Milch ist auch gekauft, na denn. Es gibt also Rührei, Würstchen, Toast und Pfannkuchen. Dazu Kaffee und frischen Florida O-Saft, beide Sorten gut gewählt gestern.
Wir wollen uns ein wenig bei Tageslicht umsehen. Wir fahren nach Pine Island und spazieren den Calusa Heritage Trail entlang, die "suggested donation" statt Eintrittsgeld soll man am Gift Shop machen, dummerweise hat der aber Sonntags nicht auf, hm.
Micha beobachtet eine sehr akrobatische Eidechse, die sich beim Sprung in der Luft gedreht hat...
Wir laufen ganz allein durch die parkähnliche Anlage, lesen die Schilder und schauen einem Osprey, der auf einem Pfahl sein Nest errichtet hat, bei seiner Fischmahlzeit zu.
Micha testet, ob der off spray noch wirkt bei erhöhter Mückendichte unter dem Baum.
Jede Menge Muscheln liegen hier auf dem Boden herum, eines der Schilder klärt uns auf, dass einige der Hügel auf dem Gelände (shell mounds) aus Essensabfällen der Calusa bestehen und es stand offenbar viel Meeresgetier auf dem Speiseplan!
Nico spielt mal wieder mit der Farbeinstellung der Kamera herum
Wieso liegt ein Fisch auf dem Parkplatz? Hat den der Osprey verloren?
Unser Auto haben wir noch gar nicht vorgestellt, es ist ein Ford Fusion, das kleinste Modell, das wir mit Never Lost bestellen konnten. Wir befinden, dass Midsize uns auch für die Rundtouren reichen könnte in Zukunft.
Wir machen einen kleinen Schnupperabstecher ins lokale Tangeroutlet und kaufen fast nix... zwei Paar Crocs für Nico mal außen vor. Wenn schon mal hier sind könnten wir doch auch mal einen Blick auf den Strand werfen meint Micha. Also ein Abstecher nach Ft. Myers Beach, hier Bankenpremiere für uns, wir heben Geld vom Girokonto ab und das auch noch per Autoschalter. "Was kann man denn hier nicht am Drive In erledigen?" meint Micha... mir fällt da ja noch Einiges ein...
Ft. Myers Beach
Auf dem Rückweg nehmen wir auch den "Beached Whale" wahr, ein Restaurant, das empfohlen wurde für Abendessen auf der Aussichtsterrasse zum Sonnenuntergang, mal sehen, vielleicht machen wir da ja auch? Ich fürchte nur dass es wieder auf "so much to see, so little time" hinausläuft. Nun müssen wir aber unbedingt ins Walmart Supercenter und uns für die nächsten Tage mit Abendessen wappnen. Sonnenschirm und Klappstuhl haben wir im Haus nicht gesehen, könnten wir für $ 27 hier erstehen, mal sehen, jetzt noch nicht.
Heute Abend gibt es Breadsticks, Caesar's Salad und Pizza. Besser könnte es der Italiener auch nicht. Beim Geschirrabräumen entdeckt Micha eine Eidechse oder ein Dechsen-Ei, wie er sie nennt, auf der Terrasse, wie ist die denn trotz Screen dahin gekommen? Auf jeden Fall müssen wir die Schiebetür immer ganz zumachen in den nächsten Tagen, damit sie nicht ins Haus kommt, schließlich haben wir in Naples gelesen, dass die Eidechsen wie "the last guest" sind, "hard to get rid off". Um 22 Uhr ist Nico todmüde und geht ins Bett, wir wollen auch nicht mehr und gehen mit, Micha sieht noch fern.
Montag 1.6.09
Hey 6 Uhr, schon besser. Wir machen Sonnenaufgangsfotos, beim Betrachten derselben am Haus PC, befinden wir, "etwas unscharf", müssen noch ne Fotosession morgen machen, wenn das Wetter mitspielt und wir früh genug wach sind, da mach ich mir mit Nico im Gefolge allerdings kaum Sorgen.
Wir suchen ein wenig im Netz nach den besten Minigolfplätzen in der Gegend und befinden, dass Castle Golf eine faire Chance bekommt. Mal sehen, vielleicht sogar heute? So richtig sonnig ist es nicht, soll auch nachmittags gewittern, aber das ist die Vorhersage für jeden Tag bis Mitte Juni laut weather.com. Wir lassen uns überraschen. Wir und Micha sind da eh immer optimistischer als Nico. Nach dem Frühstück legen wir uns mit Micha an den Pool, denn auch wenn kein blauer Himmel ist, warm ist es trotzdem mit 30 °C.
Ich nutze die Gelegenheit und tippe schon mal etwas für den Reisebericht.
Nico versucht die Leute von den Fossil Expeditions zu erreichen, mit denen sie eifrig von zu Hause aus schon gemailt hatte und eine Exkursion für den 2.6. verabredet hatte. Dummerweise kann sie nicht aus dem Haus raus anrufen, hm? Micha meint sie solle es per Handy versuchen, klappt und dann bietet Mark, der Tourleiter, an, uns zurückzurufen, als Nico ihm die Nummer des Hauses gibt. Das sei doch günstiger als per cell phone meint er. So und nun sind wir für morgen um 8.00 Uhr, östlich von Ft. Myers, verabredet, na da sind wir mal gespannt. Den Nachmittag faulenzen N+M dann weiter am Pool, während ich hier den Bericht tippe. Da wir weder Waschmittel noch Backpapier im Haus haben, so nach und nach fällt uns auf, was fehlt und diesmal hat Nico genau geschaut, damit sie nicht wie gestern Spültabs kauft, um dann zu entdecken, dass noch welche da sind und wir ein paar Muffins zum Mitnehmen morgen haben wollen, werden wir jetzt noch mal zum Walmart fahren. Vielleicht besorgen wir doch nen Beachchair und Umbrella, geschickterweise werden wir das mit einer Runde Minigolf verbinden und ich werde in Michas Team spielen nicht bei Nico, will schließlich mal gewinnen, brumm.
Alle anderen hier spielen viel schneller als wir und überholen uns, komisch. Nico liest noch mal die Regeln nach und tatsächlich, hier spielen alle gleichzeitig und nicht wie bei uns nacheinander eine Bahn. Egal, wir spielen nach den uns bekannten Regeln von daheim weiter.
War wohl nicht so gut, was?
Hm, dafür der wohl um so besser
Wir haben gar nicht geschummelt
Mist, verloren.
Jetzt zieht auch noch ein Gewitter auf
Bär, Bär, Bär so ein Ärger. Es liegt wohl an mir, die drei haben mich schon ausgelacht, Micha und ich haben 49 zu 50 gegen Sunny und Nico verloren und dabei haben sie die letzte Bahn mit einer 7 absolviert, ok sie hatten auch mal ne 1, das haben wir nicht geschafft. Egal, wir machen uns auf zum Walmart auf dem Del Prado Blvd, der Sonnenschirm, den wir hier bekommen könnten, hat einen ganz breiten Schaft. Den werden wir nie von Hand in den Sand bekommen, also nehmen wir ihn nicht mit. Damit ist das Nichtvorhandensein von Schatten an den meisten Stränden aber noch nicht beseitigt. Mal sehen. Wir huschen noch mal rüber zum Publix nebenan und bekommen endlich Wattepads, die es offenbar bei Walmart nicht gibt, oder wir einfach nur nicht finden können. Sam Adams ist hier übrigens $ 2 günstiger, wer hatte das gedacht. Morgen müssen wir um 6 raus, deshalb essen wir jetzt noch schnell was und gehen dann ins Bett.
Dienstag 2.6.09
Ui ist das früh, Nico ist 3 Minuten vor 6 wach, fix duschen und frühstücken, und dann kurz nach 7 los. 5 Minuten vor 8 sind wir am verabredeten Treffpunkt und die andere "party of three" ist auch schon da.
Kurz darauf kommt auch Mark mit dem Boot und Darwin, dem Hund, der uns heute begleiten wird.
Wir fahren eine Weile den Caloosahatchee hinauf und verbringen dann den Vormittag an einer produktiven Stelle. 15 fossile Zähne unterschiedlicher Hai Arten, einige Rochenzähne, unzählige Knochenstücke von welchem Getier auch immer, fossile Muscheln und noch so ein paar Sachen. Auf jeden Fall war das mal was ganz Anderes und mit Mark hatten wir einen Guide, der alles, was wir gefunden haben, identifizieren konnte. Ein lohnendes Erlebnis, nett auch Darwin, der alle Wellen von vorbeifahrenden Booten zu fangen versucht, indem er ins Wasser beißt.
Als Micha mittags ne Pause einlegt, springt etwas aus dem Wasser, was ist denn das? Ein Fisch schlägt Nico vor und erntet ein höhnisches Lachen. Es sind drei Otter, die gleichzeitig ihre Köpfe aus dem Wasser strecken und uns anstarren, wir scheinen eine Attraktion für sie zu sein und sie für uns. Leider kann Nico nicht so schnell die Kamera zücken da sind sie schon wieder weg. Mal abgesehen davon, dass es uns nicht viel geholfen hätte, denn der Akku war schon auf dem Hinweg leer, tja vergessen aufzuladen, dumm gelaufen.
Mittwoch 3.6.09
Heute kommen wir erst um 10 Uhr los. Es geht nach Sanibel.
Micha möchte gerne die Segway Tour machen, also halten wir als erstes bei Billy's Rentals an, um nach den Zeiten zu fragen. Hm, in 40 min könnten wir mitfahren, die 14 Uhr Tour, die letzte für heute für $ 60 p.P., ist bereits voll. Also sagen wir ja und haben jetzt 40 min Zeit. Vergessen Wasser mitzunehmen, also in den nächsten Supermarkt. Und was ist das? Der richtige Sonnenschirm wartet hier auf uns mit einem schmalen Stiel, den auch wir in den Sand bekommen sollten. Zurück zum Segway, wir bekommen eine Einweisung per Film und jeder darf danach auf dem Parkplatz die ersten Fahrversuche machen. Micha ist ja schon mal gefahren, deshalb fahren Sunny und ich bei ihm mit, just in case.
Wir fahren 1,5 h durch den südlichen Teil der Insel und auch Nico kommt mit dem Gefährt gut zurecht. Eigentlich wollten wir ja auch bei der geführten Tarpon Bay Explorers Kajak Tour mitmachen, die nächste ist allerdings erst morgen um 8.30 Uhr, hm? Als der Herr uns auch noch 10 Uhr anbietet sagen wir ja. Hoffentlich melden sich noch zwei weitere an, damit die Mindestteilnehmerzahl erreicht wird. Als nächstes steht der "Sanibel stoop" auf dem Programm, deshalb fahren wir zum Blind Pass Beach.
Nach einer Stunde mühevollen Suchens kommen wir in den Himmel aller "sheller". Hier wird der Sand, der aktuell an der Baustelle zwischen Captiva und Sanibel ausgebuddelt wird in einem hohen Bogen an den Strand gespritzt und Muscheln, die vorher tief auf dem Meeresgrund lagen, landen vor unseren Füßen, will meinen, wir finden ein paar komplette Muscheln.
Sehr schön, mal sehen, welche wir davon mit Heim nehmen können. Am Parkplatz hängt ein Schild, das wir erst beim zurückkommen entdecken: "recent shark sightings", gut dass Micha das jetzt erst sieht und nicht vorhin, als er ne Runde schwimmen war.
Da hier keine facilities am Strand sind, halten wir noch kurz am Bowman's Beach, der mit Duschen und Umkleiden etc. ausgestattet ist, damit Nico sich den Sand von den Füßen waschen und saubere Schlappen anziehen kann. Wir haben keine Lust so verschwitzt und klebrig in ein Restaurant zu gehen, deshalb fahren wir auf dem Heimweg bei Sweetbay's vorbei und besorgen alles für ein leckeres Steak mit Pommes frites und Salat.
Wieso ist der Himmel über Cape Coral so schwarz?
Nico gibt sich große Mühe, den Grill anzuzünden und bekommt irgendwie nur eine Seite an, Dummerweise wohnt im Grill offenbar eine Eidechse, die zu dumm ist, vor der Hitze des Grills zu flüchten. Als wir fertig sind, rührt sie sich nicht mehr. Haben wir jetzt eine Eidechse mitgegrillt? Während wir essen, läuft ein "Dechsen-Ei", wie Micha sie nennt vorbei, hoffentlich ist das die aus dem Grill, Micha sieht nach und meint ja, denn im Grill ist keine mehr zu sehen. Fügung, dass nur eine Seite vom Grill anging?
Donnerstag 4.6.09
Wir kämpfen mit einer Zapfsäule, die unseren ZIP Code nicht annehmen will, müssen zu einer anderen, bei Mobil klappts. Das hatten wir letztes Jahr auch ein paar Mal, komisch. Leider sind wir jetzt spät dran und kommen haarscharf vor 10 Uhr im Ding Darling Wildlife Refuge an.
Ah, wir sind doch nicht allein, die Gruppe besteht mit uns aus 12 plus Guide. Nach 2 h Paddeln und Erklärung für $ 30 p.P. können wir alleine weiterpaddeln, denn der Preis beinhaltet die Tagesmiete für das Kajak.
Wir lauschen gespannt der Einweisung und lernen, wenn man den Text auf dem Paddel lesen kann, hält man es richtig rum.
Der Guide sagt immer die nächste Station an, wo wir uns wiedertreffen und dann kann jeder in seinem Tempo dorthin paddeln, wenn dann alle da sind, legen wir die Boote nebeneinander und halten uns gegenseitig fest, dann kann der Guide prima erklären und alle sind beisammen.
Einen ganzen Tag schaffen wir nicht, Nico spürt schon ihre Schultern, wir paddeln noch ne Stunde rum und sehen noch ne Menge Vögel.
Anhingas
Ein anderer kracht bei seiner Wasserlandung fast in unser Boot.
Einen rosa Löffler (Roseate Spoonbill) sehen wir auch noch, der dürfte eigentlich um diese Jahreszeit nicht hier sein meint der Guide im Wildlife Shop, den wir danach fragen. Weiß der Vogel wohl nicht.
Roseate Spoonbill
Wir machen uns auf zur nächsten Station, Bailey Tract, hier sind angeblich Alligatoren zu sehen.
Nico hat gestern einen Plüschalligator ganz niedlich gefunden, der schließt sich jetzt unserer Familie an, so langsam wird es eng im Rucksack, mit Fred an Bord. Prima, so zu dritt haben wir jetzt die Mehrheit und können N+M überstimmen.
Wir sehen keine Alligatoren. Naja, fast keine.
Nico möchte ne Kleinigkeit essen, deshalb fahren wir nach Captiva zum Bubble Room, der ganz witzig dekoriert ist.
Auch auf dem Dashboard wird es eng.
Wir nehmen noch einen Sixpack Anchor Steam von Jerry's Supermarket mit, denn das haben wir bisher in keinem Supermarkt hier gefunden, ha und hier gibt es auch "Cinnamon-Honey-Butter", die fehlte uns nämlich gestern zu den dinner rolls.
Während wir über die kleine Insel zwischen Festland und Sanibel zurückfahren, sehen wir plötzlich auf der linken Seite 3 Delphine.
Na schnell angehalten und rüber gelaufen mit gezückter Kamera. "Sag ich doch", meint Nico, "dass ich irgendwo gelesen hatte, dass man hier an der Stelle oft Delphine sieht". Micha ist verwundert, dass die anderen um uns rum sich offenbar gar nicht für die Tiere interessieren. Plötzlich ruft es neben uns: "Dolphins". Ah, sie hatten sie nur noch nicht entdeckt.
Auf der Midpoint Bridge nach Cape Coral ist kurz vor der Tollbooth plötzlich eine Schildkröte vor uns auf der Straße. Ist die lebensmüde?
Hier sind mindestens 8 Spuren heißer Asphalt und jede Menge Autos, wir halten an, der in der Spur links von uns freundlicherweise auch und Micha versucht das mindestens 40 cm große Vieh zu bergen. Das ist allerdings schneller als erwartet und rennt unter unser Auto, na prima. Nico nimmt den Sonnenschirm aus dem Kofferraum, wozu so ein Schirm alles gut sein kann, um Mr. Turtle damit unter dem Auto hervor zu bewegen, Mr. Turtle, ist offenbar eine Ninja Mutant Hero Turtle und erweist sich als außerordentlich kräftig und will nicht. Mittlerweile ist aus dem Wachhäuschen der Toll Plaza auch eine Dame mit rotem Sicherheits-Jäckchen herausgekommen und für deutsche Verhältnisse unerwartet, meckert sie nicht, was uns einfällt, den Verkehr aufzuhalten, sondern bedankt sich, dass wir helfen, das Vieh von der Straße zu bekommen, sie hätten in letzter Zeit öfter Probleme mit Schildkröten. Jaja, wer hat die nicht... Nun hält noch ein Wagen und ein Herr unterstützt unsere Bemühungen, zu viert kriechen sie ums Auto herum, "Köpfchen unterm Auto und..." sieht ziemlich witzig aus, so ähnlich wie in "Is was Doc", die Szene unter dem Tisch beim Bankett. Leider sind alle so beschäftigt, dass wir kein Foto davon haben. Endlich haben Sie es geschafft und Micha trägt die eifrig strampelnde Schuldkröte zum nahe gelegenen Teich, wo sie vermutlich herkam. Der helfende Herr verabschiedet sich, und meint das wär ein Thema für den heutigen dinner talk, die Dame bedankt sich auch noch zig Mal für die Hilfe und sichert unsere Abfahrt zur Tollbooth. Der Herr dort am Fenster fragt, ob wir die "turtle rescuer" seien und lässt uns zum Dank kostenlos passieren. Solltet ihr also mal kein Geld für den Brückenzoll haben, empfiehlt es sich ne turtle dabei zu haben und diese zu retten. Klappt aber vermutlich nur in Staaten mit freilaufenden turtles...
Heute, am "Tag der Tiere", gibt es Restessen, eingefrorenes Chili von vorgestern.
Freitag 5.6.09
Heute Nacht gewittert es schon wieder und morgens beim Frühstück: Regen, wie doof. Was tun? Heute Abend wollen wir zum Baseball, hoffentlich fällt das nicht ins Wasser. Als wir mit dem Frühstück fertig sind, kommt die Sonne raus, ok, dann bleiben wir doch hier wie geplant und legen uns an den Pool.
Gestern im Auto haben wir 102,9 BoB FM als unseren Lieblingssender ausgemacht und den auch hier im Haus auf der Stereoanlage eingestellt. Am Pool können wir auf die Musi aus dem kleinen Laptop zurückgreifen, besser als nix, wenn man Unterhaltung will. Wir snacken etwas Staudensellerie und Tomaten mit Ranch Veggie Dip, schade, dass es den nicht bei uns gibt, den haben wir schon letztes Jahr schätzen gelernt. Noch ein kleines Schälchen Ben & Jerry's Schoko, fertig ist das Mittagessen. Während wir so hier sitzen und auf das Wasser im Kanal hinter dem Pool schauen, besucht uns das Wildlife. Schildkröten schwimmen auch hier herum, hörst du Mr. Turtle, rumschwimmen im Wasser, nicht zwischen Autos rumlaufen ist ok. Ein Vogel sitzt am Bootsdock vor unserer Nase und krächzt uns einen, singen wär der falsche Ausdruck, klingt eher nach einer alten Blechdose. Ist wohl irgendein Rabenvogel.
Gegen halb Sechs machen wir uns auf zum Hammond Stadium nach Ft. Myers, da heute Freitag ist, gibt es von 18 bis 19 Uhr Happy Hour, d. h. jeder der möchte, bekommt 2 Hotdogs und Chips geschenkt, sowie Softdrinks und Bier für $ 1, wir sagen gerne Danke und genießen die Spende von Bahama Breeze. Nico holt sich ein Miracle T-Shirt, das klappte doch ganz gut in der Vergangenheit und tatsächlich, wir gewinnen 3 zu 2.
Samstag 6.6.09
Geweckt werden wir gegen 6 Uhr offenbar von Kodak, ein Blitz geht in den anderen über. Micha meint das zieht vorbei, denkste, bis es anfängt zu schütten, gaaaanz toll. Also steht heute Outlet an. Halb Sechs abends(!) sind wir fertig, im wahrsten Sinne, in Ft. Myers Beach steht gleich Hai-Angeln auf dem Programm des Sharkfestes, da wollen wir mal einen Blick riskieren.
Ft. Myers Beach Pier
Leider ist fast alles an Drumherum vorbei, bis auf die Gruppe, die ne Petition unterschrieben haben will und uns fragt, ob wir registriert sind in der Wählerliste, hm, in Deutschland schon, deshalb haben wir zur heutigen Europawahl auch brav Briefwahl gemacht. Nachdem wir ne Stunde herumgeschlendert sind, das Sharkangeln schien noch gar nicht mal angefangen zu haben und wir wider Erwarten ausgerechnet hier ne Florida Stateflag erstehen, fahren wir das kurze Stück zum "Beached Whale", um auf dem Deck zu Abend zu essen.
Hunger!
Dummerweise fängt es an zu regnen, während wir noch essen, aber Nico und wir sitzen halbwegs trocken unterm Sonnenschirm, deshalb harren wir aus, was der Kellner uns hoch anrechnet: Leider ist Michas Rücken ganz nass geworden, nur gut, dass wir ein Handtuch im Auto haben. Schade dass Micha heute kein Oberteil gekauft hat, das könnte er jetzt anziehen. Fix noch neuen O-Saft auf dem Heimweg fürs Frühstück besorgt und schon geht es zurück nach Africa.
Sonntag 7.6.09
Wir wollen zum Myakka River State Park und N+M schaffen es, an dem Tag, an dem wir die weiteste Strecke fahren, am längsten zu schlafen. Tststs, wir drei sind schon seit Ewigkeiten wach.
Im Park entdecken wir direkt unter der Brücke ein paar Kumpel von Fred.
Hey, schau doch mal nach oben, hier bin ich.
Auf dem Nature Trail gibt es den Tree Top Walk, hier können wir über die Baumwipfel aufsteigen.
Am Boardwalk sollten wir eigentlich jede Menge Vögel sehen können, ist aber kaum was los, könnte daran liegen, dass hier zig Leute herumlaufen, die ziemlich laut sind und ganz offenbar wenig an Vögeln interessiert.
Noch mehr los ist auf dem anderen Boardwalk bei der Picknickarea. Jede Menge Menschen, black vultures, Kaninchen und Alligatoren. Vielleicht wegen der ganzen Angler, das reizt offenbar auch die Tiere?
Black vultures
Oh je, der Alligator hat das Kaninchen am Ufer entdeckt. Wir wollen nicht zusehen, wie es zu Alligator food wird und gehen.
Als wir den Park verlassen, zieht das Gewitter, das wir schon die ganze Zeit sehen konnten, in unsere Richtung und es fängt an zu regnen. Toll, so viel zum Strandtag, der jetzt für Anna Maria Island geplant war.
Planänderung: wir fahren statt auf direktem Weg über die Inseln nach Anna Maria, machen einen Einkaufsbummel auf dem Weg dahin auf St. Armands Key und Nico schenkt sich dort einen neuen Bikini bei Tommy Bahama.
Fred trifft gleich nen Kollegen auf St Armands
Auf Anna Maria Island machen wir nur einen kurzen Stopp am Strand, denn Parken oben im Norden der Insel erscheint fast unmöglich.
Ganz feinen Sand gibt es hier an der Nordspitze von Anna Maria Island, genauso wie im Fort de Soto Park, wo wir vorletztes Jahr waren und den wir von hier sehen können. Jetzt ab zu Cody's Roadhouse wir haben Hunger und freuen uns auf das Essen. Wir werden nicht enttäuscht, es gibt wieder leckeren Salat, warme dinner rolls mit cinnamon butter und leckeres Steak.
Jeder hat so seine Vorlieben.
Montag 8.6.09
Die Wettervorhersage für heute meint, es wird nicht regnen, kurzentschlossen packen wir unsere Siebensachen (also eher 20 Sachen) und fahren zum Lovers Key State Park um eine Runde zu kayaken und an den Strand zu gehen.
Bis so ein Mützchen mal richtig sitzt, das dauert.
Ein snowy white egret mit golden slippers und ein brown pelican.
Einfach mal so rumsitzen ist auch schön.
Einige Pelikane, Ospreys, Egrets und springende Fische später, sind wir mit dem Boot wieder am Ausgangspunkt, und haben etwas über 2 Stunden für die gesamte Runde gebraucht, theoretisch könnten wir die Runde noch mal machen, da wir einen halben Tag gemietet haben. Nico kann aber nicht mehr sitzen, denn sooo bequem ist ein Kajak auf Dauer auch nicht. Ok; dann Strand, Wettervorhersage stimmte nur zum Teil, denn es sind schwarze Wolken aufgezogen, egal, wir sind mutig und gehen ohne Hut und Sonnenschirm (wozu wir den gekauft haben?) an den Strand. Natürlich kommt, kaum sind wir hier; die Sonne wieder raus. Nico läuft mit mir bis zum Südende der Insel, für ne Fotosession, während Micha und die anderen beim Handtuch und den Taschen auf uns warten.
Fast allein am Strand von Lovers Key, zumindest sind Sunny und ich die einzigen Bären hier
Great white egrets
Da Nico den Hut im Auto gelassen hat, helfe ich ihr, indem ich mich auf Ihren Kopf setze und sie so vor der Sonne schütze. Da kann ich mich mal richtig nützlich machen und es heißt nicht, ich würd mich nur rumschleppen lassen. Puh irgendwann ist uns dann doch zu heiß und da es mittlerweile 16 Uhr ist, verlassen wir Lovers Key. Glücklicherweise kommt gerade die kostenlose Tram, die uns zurück zum Parkplatz bringt. N+M waren so schlau, frische Kleidung und saubere Handtücher mitzubringen. Also schnell duschen und dann in der Toilette umziehen. Heute Abend soll es Hamburger geben, deshalb müssen wir noch kurz beim Supertarget stoppen. Dieses Jahr haben wir 2 neue Supermärkte kennen gelernt, Sweetbay's und Supertarget, beide sehr ordentlich und angenehmer als der Walmart, Supertarget scheint auch von den Preisen ok zu sein. Abendessen gibt es auf der Terrasse im Kerzenschein, prima so ein screen, mückenfreies Essen und Sitzen bei einem schönen kalten Anchor Steam. Schön, so mit planschenden Kindern im Pool des Hauses gegenüber und einer Nachbarin, die meint jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um den Rasen zu trimmen. :-(
Dienstag 9.6.09
Pool! Wir schlafen lang, frühstücken ausgiebig und in Ruhe. Rühreier, Würstchen, Biscuits, Toast, Pancakes... und dann faulenzen wir am Pool. Der Wetterfrosch sagt für die nächsten Tage abnehmende Gewitterneigung bei steigenden Temperaturen an, puh noch heißer? Nachmittags surft Nico ein wenig im Netz, weil sie wissen möchte, wie Miracle die letzten Spiele abgeschlossen hat und entdeckt: huch Spielbeginn heute nicht 19.05 Uhr wie auf dem Ticket angegeben, sondern 17.05 Uhr, hm wieso denn das? Das Spiel gestern scheint ausgefallen zu sein... Na dann jetzt mal duschen und los, unsere Temperaturanzeige im Auto sagt für draußen 99 °F, das sind 38 °C, igitt. Ob wir um diese Zeit mitten in der Woche wohl die einzigen sind, die zuschauen und dann auch noch bei einer Verlegung des Beginns? Allein sind wir nicht, allerdings ist es auch so leer, dass wir uns ohne Probleme auf einen anderen Platz als unseren setzen können, denn unsere Plätze sind um die frühe Zeit noch voll in der Sonne. Geht gar nicht. Das Spiel ist nach nur 7 Innings und knapp 80 Minuten mit einem klaren Sieg für Miracle zu Ende, doch keiner geht, es kommen noch Leute...? Wir sind verwirrt, das Spiel ging nur 7 Innings und jetzt kommen noch Leute, obwohl es vorbei ist...
Wir machen uns schlau und erfahren, dass dies gerade das ausgefallene Spiel von gestern war und jetzt das eigentlich für heute angesetzte Spiel stattfindet und damit das alles nicht zu lange dauert, sind die Spiele auf 7 Innings gekürzt. Ah ja, na dann bleiben wir doch auch sitzen. Das zweite Spiel geht eine Stunde länger und auch an uns... gegen 22 Uhr sind wir zurück und können endlich die Hot Dogs essen, die im Kühlschrank auf uns warten.
Mittwoch 10.6.09
Für heute hatten wir die geführte Tour im Six Mile Slough in Ft. Myers geplant, da die zwischen Mai und Oktober nur einmal die Woche stattfindet, als Nico aufwacht, entscheidet sie jedoch kurzfristig um, es geht stattdessen zum Crescent Beach auf Siesta Key bei Sarasota. Gegen halb Elf sind wir auch schon da und können uns an den superfeinen weißen Quarzsandstrand legen.
Der Sand ist wie feinster Zucker und auch genauso anhänglich auf sonnenschutzeingecremter Haut, das ist ja nicht so doll für Nico, aber sie hält tapfer durch bis gegen 16 Uhr. Für die letzte Stunde legen wir uns auf zwei Liegen der nahe gelegenen Ferienhotels und -wohnungen. Ahh, deutlich bequemer, als so auf dem Handtuch im Sand. Unser Sonnenschirm kommt heute tatsächlich zum Einsatz, ohne ist es auch kaum auszuhalten, obwohl ein kräftiger Wind weht, der ein wenig Kühlung bringt. Allerdings müssen wir ab Nachmittags auch den Schirm festhalten, da der Wind weiter auffrischt. Auf dem Rückweg nehmen wir den Tamiami Trail und stoppen bei einer Eisdiele (Bentley's Homemade Ice Cream), die in einem der Floridaforen empfohlen wurde... seeeehr leckeres Eis schwärmen N+M, haha schwer zu beurteilen, sie haben uns schließlich im Auto gelassen... im Kofferraum übrigens möchte ich anmerken, zu unserer eigenen Sicherheit, ha, die wollten nur nix vom Eis abgeben. Wo wir schon mal hier sind auf Casey Key, schauen wir uns auch noch Nokomis Beach an und befinden, der Sand ist zwar gröber als auf Siesta Key, dafür kostenloses Parken und Toiletten und Duschen am Strand, hier kann man wieder hin, sollten wir noch mal herkommen.
Nokomis Beach auf Casey Key
Nico hat nämlich schon ein weiteres in Frage kommendes Ferienhaus ausgemacht, das wir uns Samstag auf dem Weg zum Flughafen zumindest mal von außen ansehen wollen.
Wir stoppen auf dem Rückweg noch kurz beim Supertarget und als wir rauskommen, war offenbar Daniel Craig hier gewesen, denn an einigen Autos heulen die Alarmanlagen, Micha muss unsere natürlich auch noch anschalten, tststs. Gut, dass die beiden Polizisten vor dem Eingang gerade anderweitig beschäftigt sind. Schön, der Müll ist auch wieder komplett mitgenommen worden, wir haben offenbar gut sortiert und alles richtig hingestellt, schließlich gibt es eine genaue Anweisung wie und wo man den Müll, wie weit weg, wann an den Straßenrand stellen soll. Wieder zurück, geht Micha hinaus auf den Bootssteg, denn den will er schließlich wenigstens einmal bei unserem Aufenthalt betreten haben und sieht tatsächlich einen Alligator im Wasser direkt vor uns, der scheint sich zu erschrecken, als er Micha bemerkt und taucht unter. Sooo schnell konnte Nico allerdings die Kamera nicht holen, schade. Während Micha sich ein wenig über die aktuellen Geschehnisse in der Fußballwelt im Netz informiert, schaut Nico mit einem halben Auge CSI, während ich neben ihr auf der Couch den Bericht von heute tippe. Essen werden wir heute wieder draußen auf dem Patio am Pool, es gibt Steaks und Pommes frites mit Salat. Irgendwo planschen offenbar wieder Kinder in einem Pool, gehören die um halb Zehn nicht eigentlich schon ins Bett? Wir können nicht ausmachen, von wo das Geplansche kommt. "Wenn man hier ne Feier machen will", meint Micha, "dann muss man allen Nachbarn Bescheid geben, so übers Wasser schallt es ganz schön".
Donnerstag 11.6.09
Es ist heiß, 32 °C, empfundene 37 °C sagt der Wetterbericht, das schreit förmlich nach Pool. Bis spät am Nachmittag sitzen wir hier rum, lesen, schwimmen und naschen ein wenig Weintrauben, Chips und trinken Schokomilchshake, den Nico aus dem Rest Ben & Jerry's zaubert. Plötzlich großer Platsch rechts von uns, da springen doch tatsächlich Kinder in den Kanal, um zu schwimmen. Ja wissen die denn nicht, dass hier ein Alligator sein „Unwesen" treibt? Man würd ja auch nicht den Sonntagsspaziergang im Löwenkäfig machen, oder? Micha kann es nicht mit ansehen und geht hinüber, um ihnen über den Alligator Bescheid zu sagen. Wie Nico schon angenommen hatte, interessiert die das nicht die Bohne, „sie wüssten das und würden dauernd hier schwimmen", war deren Kommentar, den Micha uns mitteilt. Na denn. Wir wollen eine Runde Minigolf spielen und fahren auf dem Weg am Harbour in Cape Coral vorbei, auf einen Drink bei LongBoards. Nico möchte einen white wine, der wird von der Bedienung in einen Hawaiian, einen giftgrünen Cocktail umgedeutet, ihhh, den wollen wir nicht, freundlicherweise übernehmen die Ladies am Tisch hinter uns diese Getränkekreation. Heute ist hier nämlich Ladies Night mit einigen Cocktails im Angebot, ein paar einzelne Herren tauchen auch auf, die wissen wohl von der Ladies Night und erhoffen größere Auswahl?
Mittlerweile ist es gegen Neun, jetzt noch nach Ft. Myers zum Minigolf? Der hat zwar bis 23 Uhr auf, aber dann bekommen wir ja erst gegen Mitternacht unsere Hamburger... nee, gut, dass wir mit 3 gegen 2 stimmen können. Wir machen uns auf den Heimweg. Dann vielleicht eben morgen Abend zum Minigolf.
Freitag 12.6.09
Schade heute ist schon Koffer-Packen-Tag. Nico erledigt das direkt nach dem Frühstück und stellt ihren Koffer auf die Waage, hm, der ist 24 kg schwer ermitteln wir mit Hilfe der Umrechnung von lbs in kg... das fühlt sich aber nicht so schwer an, Nico stellt sich selber auf die Waage, "waaaaas, 76 kg, dass kann nicht sein, ich hab keine 11 kg in 2 Wochen zugenommen", protestiert sie. Also entweder ist unsere Umrechnung falsch oder was anderes stimmt nicht. Nach etwas Hin und Her, macht Nico den Fehler aus, Waage muss auf dem harten Kachelboden und nicht auf dem supernachgiebigen Teppich stehen, dann stimmt das eigene Gewicht wieder und der Koffer ist auch nicht mehr overweight. Als wir so am Pool liegen und ab und zu auf den Kanal schauen, entdecken wir wieder unseren kleinen Alligator, mach's gut, vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Gegen Nachmittag entscheiden wir uns, nicht zum Minigolf zu fahren, viel zu heiß, stattdessen lieber gemütlich Stanley Cup Finale mit Abendessen. Nico ruft noch die Verwalterin an, um mit ihr die Zeit für die Übergabe morgen abzusprechen, sie vereinbart zwischen 10 und 11 Uhr.
Samstag 13.6.09
Früh Aufstehen und duschen, frühstücken, denn schließlich will der Rest Wäsche noch gewaschen und das Geschirr gespült sein, bevor wir fahren. Mal abgesehen davon, dass da noch 2 - 3 Teile von unserer Wäsche neben den Haus-Handtüchern in der Maschine sind, die wir gerne wieder mitnehmen würden.
Wir warten auf Christkind. Die Waschmaschine ist als erstes fertig, die Spülmaschine zeigt ewig 76 an, ist das die Restzeit, die nicht vorangeht oder eine andere Geheiminfo über das Spülprogramm? Die Verwalterin ist auch noch nicht da, obwohl es jetzt Viertel nach 11 Uhr ist. Micha ruft an und erfährt, dass sie mit einem Klienten im Krankenhaus ist, ihhh, das wollen wir hier nicht erleben. Sie könne nicht kommen und wir sollten einfach so abreisen, den Stromstand schicke sie dann direkt zur Vermietungsagentur. Auch gut, Nico ist nett und schreibt nen Zettel mit dem Stromstand und nen Hinweis, dass die Spülmaschine noch ausgeräumt werden müsse und legt ihn auf den Tisch. Tja Villa Africa schön war es...
Wir packen unser ganzes Zeug in den Wagen und fahren nach Ft. Myers. Da wir ausnahmsweise mal erst abends fliegen, haben wir uns die Besichtigung der Edison & Ford Winterestates für heute aufgespart. Wir wollen unbedingt im Schatten parken, dummerweise die anderen auch. Wir erwischen einen Platz im Halbschatten. Es ist einfach unerträglich heiß heute, Nico und Micha haben noch kurze Kleidung an und lange Jeans etc. in der Tasche, die beiden wollen sich nämlich nachher auf dem Flughafen frischmachen und dann erst im gekühlten Gebäude in die langen Sachen für den Flug wechseln.
Wir schließen uns trotz der im Eintritt enthaltenen Audioguides einer geführten Tour an und nehmen die Audioguides zusätzlich mit. Geführte Besichtigungen haben wir ja schon viele gemacht, doch hier will der Funke der Begeisterung einfach nicht überspringen, bei den anderen Gästen wohl auch nicht, wir verlieren immer wieder Gruppenmitglieder auf dem Weg. Wir sind höfliche Bären (Entschuldigung und ein höflicher Alligator) und bleiben bis zum Schloss.
Edison
Ford
Nico besichtigt aber auch alles, sogar den historic restroom
Bären kommen überall hin!
Ich höre mir natürlich auch die Erläuterungen des audioguides an
Nico ist warm
Ob die das merken, wenn ich da jetzt einfach reinspringe?
Hier im Moonlight Garden geht kein Lüftchen, deshalb flüchtet Nico sofort wieder
Ohne Worte!
Auch der schönste Urlaub geht vorbei, wir machen uns auf zum Flughafen, auf dem Weg dorthin wollen wir noch ein anderes Ferienhaus ansehen, zumindest von außen. Allerdings gelingt uns noch nicht mal das, da es sich in einer gated community befindet und wir nicht reindürfen.
Habt ihr etwa weniger Gepäck?
Sonntag 14.6.09
Wieder daheim. Wir sind jetzt auch wieder frisch, nachdem wir im Whirlpool waren.